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    Marktführer WebID: Video-Ident ist die Basis für das Banking von morgen  5901  0 Kommentare
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    Marktführer WebID: Video-Ident ist die Basis für das Banking von morgen - Seite 2

    Wer über das Internet Verträge abschließen will, musste bislang immer das nicht ganz so unkomplizierte PostIdent-Verfahren der Deutschen Post nutzen. Umständlich und zeitraubend sind die beiden Attribute, die damit in Verbindung gesetzt werden. Dies dachten sich wohl auch die Erfinder von WebID, eine disruptive Technik eines jungen FinTechs, das sogar staatlich anerkannt ist.

    Franz Thomas Fürst von der WebID Solutions GmbH

    Bild: Franz Thomas Fürst von der WebID Solutions GmbH ist angesichts der jüngsten Entwicklungen positiv gestimmt. Bildquelle: YouTube / FinanceNews TV

    Neue Verifizierungsmethoden, um die eigene Identität im Internet zu bestätigen, sind in ganz unterschiedlichen Bereichen von größter Wichtigkeit. Vertragsabschlüsse beispielsweise lassen sich auf diese Weise ganz einfach online über das Internet bewerkstelligen – sicher und vor allem sehr zügig. Dies hat Vorteile für beide Seiten: Unternehmen und Kunden.

    Ein bislang noch junges Verfahren zur Online-Identifikation nennt sich WebID, das von dem FinTech WebID Solutions entwickelt wurde. Mit WebID gelang dem Unternehmen aus Berlin praktisch von heute auf morgen der Durchbruch mit einer disruptiven Technik, die nach und nach das mittlerweile veraltete PostIdent-Verfahren der Deutschen Post AG ablösen soll.

    Die WebID Solutions GmbH ist der Erfinder der Video-Identifizierung und Inhaber des rechtskräftig erteilten Patents (Nr. 10 2013 108 713) für rechtskonforme Online-Identifikationsprodukte unter Einbindung eines Videocalls.

    Vor allem der Finanzsektor soll von der neuen Technik profitieren. Zumindest im Silicon Valley ist man schon begeistert. Die erste Bank, die auf die neue Online-Identifizierungsmethode setzte, war die SWK Bank aus Bingen. Mittlerweile greift eine dreistellige Anzahl an Unternehmen auf WebID zurück, insbesondere die privatkundenstärksten Großinstitute, auch die DKB, Deutsche Bank, American Express, Barclaycard, Santander, Commerzbank/Commerz Finanz, die Targobank, die ING DIBA, aber auch Online-Unternehmen wie die Check24 Vergleichsportal GmbH.

    Die neue Schlüsseltechnologie wurde auch auf der kürzlich stattfindenden Messe „Innovations in Credit 2017“ in Frankfurt diskutiert. Mit dabei waren unter anderem Frank Stefan Jorga und Franz Thomas Fürst, CEOs von WebID Solutions, von denen die Veranstaltung mitorganisiert wurde und die sich im Anschluss auch eindringlicheren Fragen stellten.

    Video: Franz Thomas Fürst beantwortet Fragen rund um das Thema WebID.

    So funktioniert WebID

    Nicht mehr als vier Minuten soll eine Online-Identifizierung über WebID andauern. Dies zumindest behauptet Franz Thomas Fürst, der aber auch hervorhebt, dass die ersten zwei Sekunden im Videochat für die Person auf der anderen Seite des Bildschirms entscheidend sind.

    Auch deswegen wird im Call-Center von WebID Solutions penibel auf Seriosität geachtet. Herausgeputzte Mitarbeiter in gebügelten Hemden mit Firmenlogo sitzen an Schreibtischen, auf denen sich keinerlei persönliche Gegenstände wiederfinden lassen.

    Der Kunde soll den Eindruck erhalten, seine sensiblen persönlichen Daten über den Videochat nicht an Individuen, sondern an Vertreter eines Unternehmens zu übermitteln, also nicht an Personen, sondern an Funktionseinheiten mit menschlich-freundlichem Antlitz. Denn genau auf diesem Prinzip, auf Sachlichkeit, Effizienz und Diskretion, beruht die neue Technologie, die folgendermaßen funktioniert:

    1. WebID lässt sich prinzipiell für alle Online-Transaktionen einsetzen, für die man sich mit einem Ausweisdokument identifizieren muss – vom Online-Kreditabschluss bis zum neuen Handyvertrag.
    2. Die Technologie kann sowohl über den Desktop-PC als auch über mobile Devices wie dem Tablet oder Smartphone genutzt werden, sofern eine intakte Internetverbindung besteht.
    3. Vor dem Videochat müssen die zur Identifikation benötigten persönlichen Datensätze in ein Online-Formular eingetragen werden.
    4. Nach der Übermittlung der Daten wird einem eine neunstellige Vorgangsnummer zugeteilt.
    5. Daraufhin muss man sich mit einem Call-Center-Mitarbeiter über Videotelefonie in Verbindung setzen; sehr häufig wird hierfür Skype genutzt.
    6. Steht die Verbindung, leitet ein WebID-Mitarbeiter Anrufer durch den Identifizierungsprozess; hier müssen Kunden ihr Ausweisdokument in die Kamera ihres Endgeräts halten, während der Mitarbeiter das Ausweisdokument auf Echtheit überprüft sowie das Bild mit dem Gesicht des Anrufers abgleicht.
    7. Zum Schluss erhalten Kunden über ihr Mobiltelefon eine TAN, die in ein Eingabefeld eingetragen werden muss; die Identifizierung ist nach diesem Schritt abgeschlossen.

     

    WebID soll, geht es nach den Erfindern, die bewährte PostIdent-Methode der Deutschen Post AG ablösen, was der aktuellen Entwicklung zufolge durchaus möglich scheint, denn schneller und somit effizienter ist das neue Verfahren allemal.

    Musste man sich bisher, wollte man beispielsweise online einen Kredit abschließen, noch mit seinen Dokumenten zur nächsten Poststelle begeben, damit ein Mitarbeiter die eigene Identität bestätigt, und dann darauf warten, dass die Bestätigung beim Kreditinstitut auf postalischem Wege eingeht, wird dieser Prozess über WebID nun in wenigen Minuten erledigt.

    Junges Unternehmen mit Riesenpotential

    Die Idee für WebID stammt im Übrigen von Co-CEO Frank Stefan Jorga, dem Franz Thomas Fürst eher zufällig über den Weg lief. Bereits vor einigen Jahren wollte Fürst eine innovative Software-Lösung zur Echtzeitidentifikation für Kreditanträge an Jorga verkaufen – jedoch mit wenig Erfolg.

    Die beiden Geschäftsleute kamen jedoch aufgrund hoher gegenseitiger Wertschätzung dann aber schnell ins Gespräch, schmiedeten die ersten Pläne, kündigten ihre Jobs und investierten mehrere hunderttausend Euro in die neue Technologie. Mittlerweile werden täglich rund 4.000 Transaktionen abgewickelt, zwischen 250 und 350 Mitarbeiter sind für WebID Solutions in Abhängigkeit der Auftragslage beschäftigt, 10.000 Anrufer in 24 Stunden sollen bereits in naher Zukunft im Call-Center in Solingen abgearbeitet werden.

    Mann tippt auf Laptop, dessen Bildschirm ein Verschlüsselungscode mit Schloss aufzeigt.

    Bild: Das Thema Datensicherheit ist einer der wichtigsten Punkte bei der Entwicklung neuer Technologien zur Online-Identifikation. Bildquelle: Rawpixel.com – 431935282 / Shutterstock.com

    „Voraussichtlich ziehen wir mit der Zentrale noch dieses Jahr nach Frankfurt. Dort will man Fintech-Hauptstadt werden und freut sich auf uns“, sagt Jorga, der im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz zwischen 8 und 10 Millionen Euro rechnet. Seit April 2016 schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen und plant eine neue Investitionsphase.

    Doch das soll es natürlich nicht gewesen sein. „Wir tragen Made in Germany in die Welt. Die Anerkennung unseres Verfahrens durch das deutsche Finanzministerium ist ein Qualitätssiegel, das Türen öffnet“, erklärt Jorga. Und tatsächlich gibt es bereits Abschlüsse und weitere Verhandlungen mit Partnern aus der Schweiz und Österreich, sogar aus Indien und Nordamerika.

    Staatlich garantiert: WebID ist sicher und zuverlässig

    Dass die Zukunft für WebID Solutions rosig aussieht, davon ist in der Tat auszugehen. Immerhin ist, wie Jorga selbst meint, derzeit ein Paradigmenwechsel im Finanzsektor zu verzeichnen. Kunden würden heutzutage veränderte Bedürfnisse als noch vor einigen Jahren aufweisen. Gerade im Zuge der Digitalisierung werde auf eine hohe Usability wertgelegt, der native Umgang mit digitalen Medien führe dazu, dass Kunden sich zeit- und ortsunabhängig um ihre Finanzen kümmern möchten.

    Dabei steht aber natürlich auch das Thema Datensicherheit ganz weit oben. Auch deswegen betont Jorga, dass sein Unternehmen stets als Vorreiter dabei sei, modernste Blockverschlüsselungsstandards zu nutzen, auch weil der Gesetzgeber in puncto Datensicherheit sukzessive neue und strengere Richtlinien verabschiedet.

    Das Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten (Geldwäschegesetz – GwG) wurde am 13. August 2008 reformiert und schlussendlich durch das Gesetz zur Optimierung der Geldwäscheprävention (Geldwäscheoptimierungsgesetz) abgelöst. Im Geldwäschegesetz wird festgelegt, welche Personen verpflichtet sind, spezielle Vorkehrungen zu treffen, um Identifizierungen bei Online-Transaktionen vorzunehmen und somit illegale Geldwäsche zu vermeiden.

    Das aktuelle Gesetz umfasst nicht nur Banken und Versicherungen, sondern alle „Personen, die gewerblich mit Gütern handeln“, also beispielsweise auch Telekommunikationsanbieter.

    Ohnehin lag für die beiden Geschäftsführer von WebID Solutions in diesem Punkt die größte Hürde. Die deutsche Finanzaufsicht musste nämlich vor der Markteinführung von der Sicherheit und Zuverlässigkeit der neuen Technologie überzeugt werden.

    Bereits 2014 gab es aber positive Rückmeldung: Das Bundesfinanzministerium sowie die BaFin gaben ihr Okay und bestätigten die Konformität mit den GwG-Richtlinien. Das WebID-Verfahren ist daher neben der weniger nutzerfreundlichen PostIdent-Option die einzige durch die Vorreiterrolle staatlich verifizierte Online-Identifikationsmethode, was dem Unternehmen auch zukünftig wohl einen wichtigen Marktvorteil bringen dürfte.

    Bildquelle: Rawpixel.com – 431935282 / Shutterstock.com




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
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