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    Rohöl vor dem Comeback?

    Die aktuelle Stimmung an den Ölmärkten ist überzogen pessimistisch. Schlechte und sogar gemischte Nachrichten werden umgehend negativ eingepreist, positive praktisch vollständig ignoriert. Das kann sich allerdings auch schnell wieder ändern.

    Gut zwei Monate ist es inzwischen her, dass sich die OPEC-Staaten mit elf weiteren Ölproduzenten auf die Verlängerung ihres Förderbegrenzungspakts bis zum 31. März 2018 geeinigt haben. Der erhoffte Erfolg dieser Maßnahme blieb bisher jedoch mehr als aus. Statt für eine Stabilisierung zu sorgen, haben sich die Preise für das „Schwarze Gold“ weiter verbilligt und zwischenzeitlich sogar neue 6-Monats-Tiefs markiert.

     

    Nichts ist schlimmer als enttäuschte Erwartungen

    Den Hauptgrund hierfür sehen die Analysten der DZ BANK in der übertrieben negativen Marktstimmung. Im 4. Quartal 2016 hatte die „Kürzungskoalition“ dem Markt mit einer „fossilen Milchmädchenrechnung“ noch einen recht zügigen Weg zur Normalisierung der globalen Rohölbestände suggeriert. Dies hatte die Notierungen von 45 auf 55 US-Dollar nach oben getrieben. Der verkündete Normalisierungsfahrplan konnte aufgrund eigener Fehler (u.a. Überproduktion im November und Dezember), des zügiger als erwarteten US-Schieferöl-Comebacks und der Produktionserholung in Libyen und Nigeria aber nicht eingehalten werden. So wurde die bereits erwähnte Verlängerung des Förderbegrenzungspaktes notwendig. Der über die Verzögerung enttäuschte Markt schaltete daraufhin zunehmend in den Pessimismus-Modus.

    Dabei nennen die DZ BANK-Analysten insbesondere fünf Punkte, an denen sie die Marktwahrnehmung derzeit als zu negativ empfinden. So sei der Kürzungsbund aus OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten weniger erfolglos, als es derzeit allgemein dargestellt wird. Zudem werde das (objektiv beeindruckende) US-Produktionswachstum überschätzt und die Marktdiagnose einer fortgesetzten Produktionserholung in Libyen und Nigeria sei zu ambitioniert. Davon abgesehen wäre die globale Ölnachfrage stabiler als ihr Ruf und zuletzt seien die geopolitischen Gefahren zu gegenständlich, um sie (nahezu) vollständig zu ignorieren.

    Insbesondere vor dem Hintergrund, dass aus verschiedenen Gründen, wie etwa dem saisonal bedingten Anziehen der Nachfrage, bereits im laufenden Halbjahr mit einem spürbaren Abbau der globalen Lagerbestände zu rechnen ist, können schon veränderte Markterwartungen bei einem oder zwei der genannten Punkte zu einem Stimmungswandel – und somit wieder über die 50-US-Dollar-Marke hinaus kletternden Rohölpreisen – führen. Entsprechend erwarten die Analysten der DZ BANK für Ende 2017 bei der US-Sorte WTI auch Preise um 54 US-Dollar je Barrel, bei der Nordseesorte Brent sind es sogar 56 US-Dollar.

     

    Endlos Turbos: Traden ohne Zeitdruck

    Für tradingerfahrene Anleger, die von steigenden Rohölpreisen ausgehen, könnten Turbo Optionsscheine Long auf WTI Oil ein interessantes Investment darstellen. In Frage kommen hier beispielsweise Endlos Turbos mit einem Basispreis sowie einer Knock-Out-Barriere von derzeit ca. 42,84 US-Dollar (WKN DD0QK7). Der Hebel beträgt aktuell 7,6. Wem das zu riskant erscheint, der kann alternativ natürlich auch auf eine niedrigere Knock-Out-Schwelle von beispielsweise ca. 40,05 US-Dollar (WKN DGL417) zurückgreifen. Bei diesem Produkt beträgt der Hebel momentan 5,3. Aufgrund der fehlenden Laufzeitbegrenzung können Anleger – ein mögliches Ausknocken und einen damit verbundenen Totalverlust einmal unberücksichtigt gelassen – bei beiden Endlos Turbos einer Erholung des Ölpreises relativ gelassen entgegensehen. Zeitdruck besteht zumindest nicht.

     

    Stillstand reicht aus

    Bereits stagnierende Rohölpreise reichen aus, um mit ausgewählten Discount Optionsscheinen Long Gewinne zu erzielen. Notiert die europäische Sorte Brent beispielsweise in ca. 15 Monaten (26.10.2018) per Saldo unverändert beim aktuellen Preis von 51,15 US-Dollar, bringen es gecappte Optionsscheine mit einem Basispreis von 40 US-Dollar und einem Cap von 50 US-Dollar (WKN DGY17Y) auf den maximalen Rückzahlungswert von 10 US-Dollar. Bleibt das Währungsverhältnis konstant (die Scheine notieren in Euro), entspricht dies einer Seitwärtsrendite von ca. 42 Prozent bzw. ca. 32,1 Prozent per annum.

    Marcus Landau
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    Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK, schreibt zu aktuellen Markt- und Produktthemen. Als Abteilungsdirektor Public Distribution ist er bei der DZ BANK für die Bereiche Vermarktung und Emission von Hebelprodukten und Zertifikaten mitverantwortlich und besitzt rund 15 Jahre Branchenerfahrung. In seinen Kommentaren beleuchtet er regelmäßig verschiedene Märkte und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Anleger und Trader auf. Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.
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    Verfasst von Marcus Landau
    Ölmarkt Rohöl vor dem Comeback? Die aktuelle Stimmung an den Ölmärkten ist überzogen pessimistisch. Schlechte und sogar gemischte Nachrichten werden umgehend negativ eingepreist, positive praktisch vollständig ignoriert. Das kann sich allerdings auch schnell wieder ändern.