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    ETF Securities Research – Devisen  911  0 Kommentare Der Markt schätzt das Zinserhöhungsrisiko in Großbritannien zu gering ein - Seite 2

    Inflationsdruck nimmt zu

    Gleichzeitig verzeichnet die Inflation in Großbritannien nach wie vor erhöhte Niveaus, die deutlich über dem Zielwert der BoE liegen. Je länger diese Situation anhält, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Erwartungen abkoppeln, vor allem, wenn die Energiepreise weiter steigen. Zwar fiel die Inflation in den letzten Monaten nicht unerwartet stark aus. Die vom Markt implizierten Inflationserwartungen sind aber weiter erhöht (deutlich über den Werten von vor einem Jahr) und liegen deutlich über denen anderer wichtiger Volkswirtschaften. Die Inflation dürfte für den gesamten Prognosehorizont der BoE (drei Jahre) über dem Zielwert der Zentralbank verharren. Die Glaubwürdigkeit der BoE steht auf dem Spiel, da sie weniger proaktiv vorzugehen scheint und auf Ereignisse reagiert, die nicht eingetreten sind und möglicherweise nicht eintreten, z.B. ein harter Brexit.

    Die BoE zeigt sich derzeit weiterhin äußerst entgegenkommend. Es bestehen zwar Unsicherheiten in Bezug auf die Brexit-Verhandlungen. Notfall-Zinsanpassungen sind unseres Erachtens allerdings nicht gerechtfertigt. Selbst Gouverneur Carney gibt zu bedenken, dass sich die Geldpolitik nur begrenzt auf die Brexit-Situation auswirken kann. Die Brexit-Verhandlungen dürften sich weiter schleppend entwickeln, und da nicht mit deutlichen Fortschritten zu rechnen ist, haben die Devisenmärkte das Worst-Case-Szenario bereits verarbeitet. Im Gegenzug dürfte die BoE die Brexit-bedingte Zinssenkung im letzten Jahr im zweiten Halbjahr 2017 wieder rückgängig machen.

    Die Kernaussage der Monetary Policy Summary der BoE verweist auf die Tatsache, dass die Kombination aus hoher Rentabilität, vor allem im Exportsektor, und den niedrigen Kapitalkosten sowie den begrenzten Reservekapazitäten Investitionen britischer Firmen über den Prognosezeitraum begünstigen und somit die Auswirkungen der anhaltenden Unsicherheiten im Zuge des Brexit ausgleichen dürfte. Wenn also die wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktoren in Bezug auf den Brexit ausgeräumt werden, dann sollten doch die Zinssenkung 2016 und die zusätzlichen Stimulusmaßnahmen wieder rückgängig gemacht werden... Und wenn nicht in diesem Jahr, wann dann?


    ETF Securities
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    ETF Securities ist einer der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsennotierten Rohstoffprodukten (ETPs) und bietet eine umfangreiche Palette an börsennotierten Aktien-, Rohstoff- und Währungsprodukten an. Das Unternehmen hat im Jahr 2003 das erste börsennotierte, physisch hinterlegte Gold-Produkt emittiert. Mittlerweile bietet ETF Securities über 300 ETPs in den Assetklassen Rohstoffe, Währungen und Aktien an, die an den wichtigsten Börsen weltweit notiert sind.
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    ETF Securities Research – Devisen Der Markt schätzt das Zinserhöhungsrisiko in Großbritannien zu gering ein - Seite 2 • GBP-Aufwärtspotenzial trotz der uneinheitlichen Stellungnahmen seitens der Bank of England (BoE), die für anhaltend hohe Volatilität sorgen. Der Markt preist eine zu geringe Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen ein. • Steigende Realzinsen dürften das Pfund Sterling (GBP) in den kommenden Monaten weiter stützen. • GBP-Engagements gegenüber dem USD haben sich auf historische Durchschnittswerte erholt, fallen gegenüber dem EUR, der überkaufte Niveaus erreicht hat, aber weiterhin niedrig aus.

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