Starke Gemeinschaftswährung
Achtung: Verluste für Euro-Anleger beim MSCI World!
Der starke Euro macht den Anlageerfolg für viele Aktienanleger aus dem Euroraum zunichte. Während US-Investoren sich beim weltweiten Aktienindex MSCI World seit Jahresbeginn über 10,6 Prozent Plus freuen, müssen Euro-Anleger 0,6 Prozent Verlust hinnehmen. Die Hintergründe.
Euro-Anleger fahren derzeit bei MSCI World Verluste ein. (© bluedesign)
Mario Draghi macht sich Sorgen. Europas Exporteure haben es schwer. Und auch bei vielen Vermögensverwaltern laufen die Telefone heiß: Grund ist der unerwartet starke Euro. Die harte Währung dürfte
zwar so manchem günstige Einkaufsmöglichkeiten im Urlaub bescheren. Doch sie dämpft die Performance bei Aktienanlegern: Bescherte der weltweite Aktienindex MSCI World (Preis) US-Investoren seit
Jahresbeginn 10,57 Prozent Plus, liegt die Performance für Euro-Investoren bei minus 0,6 Prozent.
Zugegeben: Das ist nur ein Zwischenstand. Doch waren am 3.1.2017 noch 1,03 US-Dollar für einen Euro zu haben, sind es jetzt 1,17 US-Dollar. Mit dieser Verteuerung um knapp 14 Prozent hatte zu Jahresbeginn niemand gerechnet.
Zu Jahresbeginn erwarteten Experten einen steigenden Dollar
Damals hatte der neue US-Präsident Konjunkturprogramme und Steuererleichterungen im großen Stil angekündigt. Das wäre ein gutes Umfeld für die amerikanische Notenbank Fed, um die Zinsen wie
angekündigt anzuheben. Und weitere Zinserhöhungen hätten die US-Währung gestärkt. Doch de facto passierte nur wenig, auch weil Großprojekte wie die Steuerreform bisher stocken.
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"Schon eine Absenkung der Körperschaftssteuer von derzeit 35 Prozent auf 25 wäre so etwas wie ein Wunder", sagte unlängst der Vorsitzende des Finanzausschusses im US-Senat, Orrin Hatch, der Nachrichtenagentur Reuters. Trump hatte eine Reduzierung auf 15 Prozent versprochen. Das sei laut Hatch "sehr unwahrscheinlich."
"Finanzmärkte verlieren Illusionen über Präsident Trump"
Ganz anders in Europa: Hier warnten viele Finanzexperten anlässlich der Wahlen in den Niederlanden, Österreich und Frankreich vor politischen Unkalkulierbarkeiten. Doch die politische und die
Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum hat sich verbessert.
Die Euphorie, die die Wahl Trumps zum US-Präsidenten an den Finanzmärkten anfangs auslöste, ist längst abgeebbt. (© pressmaster)
"Der markante Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar ist im wesentlichen auf die stabilisierte politische Lage in Europa zurückzuführen. Im Fall des US-Dollars mag hinzukommen, dass die Finanzmärkte allmählich ihre Illusionen über die Präsidentschaft von Donald Trump verlieren", schreibt auch Fondsmanager Christoph Bruns in seinem jüngsten Monatskommentar.
Der Blick nach Europa
Was also können Anleger jetzt tun? Ein US-Aktiendepot etwa mit Optionen bis zum Jahresende abzusichern, würde etwa zwei Prozent Rendite kosten. Wem das zu teuer ist, der bleibt zumindest mit Neuinvestments derzeit im Euroraum. Schließlich bescherte der MSCI Europe auch Euro-Anlegern seit Jahresbeginn sechs Prozent Plus.
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Europäische Aktienfonds im Überblick
*: 1 = Augsburger Aktienbank, 2 = comdirect, 3 = DAB BNP Paribas, 4 = DWS, 5 = ebase, 6 = FFB, 7 = Fondsdepotbank, 8 = Metzler Fund Xchange
Quellen: Scope; moneymeets.com/fonds-finder (Stand: 31.7.2017)
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