Bundesbank
Deutsche Wirtschaft wächst 'mit viel Schwung'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft weiter in einem kräftigen Aufschwung. "Die ausgesprochen gute Stimmung sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern und die gute Auftragslage in der Industrie sprechen dafür, dass die deutsche Wirtschaft auch im laufenden Vierteljahr mit viel Schwung zulegen dürfte", hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Zentralbank. Wegen der günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt und steigender Löhne dürfte der private Konsum "auch im Sommer eine solide Stütze für die Konjunktur bleiben".
Neben der guten Binnenkonjunktur habe auch der Export zuletzt zugelegt und sich ebenfalls zu einer Stütze für den Aufschwung entwickelt. Vor diesem Hintergrund könnte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stärker ausfallen als bisher erwartet, hieß es im Monatsbericht. Die jüngste Prognose der Bundesbankexperten stammt aus dem Juni. Damals hatten sie für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 1,9 Prozent gerechnet.
Generell stützt sich der deutsche Aufschwung nach Einschätzung der Bundesbank auf eine breite Basis. Hierzu zählten die Experten auch die Investitionen der Unternehmen, die zuletzt noch in einer Schwächephase gesteckt hätten.
Auch auf dem Arbeitsmarkt wird es nach Einschätzung der Bundesbank weiter aufwärts gehen. Der Beschäftigungszuwachs verteile sich breit über alle Branchen. Eine Ausnahme bilde allerdings die Finanz- und Versicherungswirtschaft, die weiter einen Anpassungsprozess durchlaufe.
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Deutschland profitiert nach Einschätzung der Bundesbank von einer stärkeren Weltwirtschaft und insbesondere von einer "lebhaften Wirtschaftsdynamik im Euroraum". Dagegen sind aus den USA keine stärkeren Impulse zu erwarten. "Regierung und Kongress der Vereinigten Staaten kommen mit der Umsetzung wichtiger wirtschaftspolitischer Vorhaben augenscheinlich bislang kaum voran", hieß es im Monatsbericht. Die Gesundheitsreform der Regierung von Präsident Donald Trump sei "bis auf Weiteres gescheitert". Außerdem gebe es keine Fortschritte bei der angestrebten Steuerreform. Als Risiko für die Weltwirtschaft wertet die Bundesbank die protektionistischen Tendenzen in der US-Regierung./jkr/jsl/fbr