Parteitag der Kommunistischen Partei
Politische Weichenstellungen in China
Langfristig eine ungeheure Leistung: Seit 1978 stieg das Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik China pro Kopf gerechnet von 223 US-Dollar auf 7.603 US-Dollar, obwohl die Bevölkerung im selben Zeitraum um fast 400 Millionen Menschen gewachsen ist. Die Dynamik ist jedoch ins Stocken geraten, daher soll von 2016 bis 2020 der ökonomische Strukturwandel hin zur postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft gelingen. Ist das machbar?
Die Kommunistische Partei hat dem Land bereits 2016 den postindustriellen Strukturwandel auferlegt. (© Artwell)
Rechtzeitig vor dem 19. Parteitag der Kommunistischen Partei in Beijing glänzen die Wirtschaftszahlen im Reich der Mitte. Die Wirtschaft wuchs mit 6,9 Prozent im zweiten Quartal 2017 überraschend
stark. Die Einkommen steigen und die Börse bewegt sich aufwärts. Es gibt also einige Erfolgsmeldungen, über die Staatspräsident Xi Jinping am ersten Tag des Gipfels berichten kann. Fast 2.300
Abgeordnete legen hier den nächsten Fünf-Jahres-Plan fest.
Auch Anleger blicken dieser Tage nach Beijing: Zählen doch chinesische Aktienfonds in diesem Jahr mit einem durchschnittlichen Plus von 25 Prozent für Euro-Anleger zu den Bestperformern.
Der verordnete Übergang in die postindustrielle Gesellschaft
Bereits 2016 verordnete sich die Partei ausdrücklich den Strukturwandel zur postindustriellen Gesellschaft. Tatsächlich flossen in den vergangenen Jahren Anlageinvestitionen aus dem Primärsektor
ab, aber auch in Industrien wie Nahrungsmittel, Papier, Metallverarbeitung und der Bauwirtschaft wurde kaum noch investiert. Wohingegen die Investments in den Segmenten Kommunikation, Chemie,
Umwelttechnik, Wasseraufbereitung, Software, Wissenschaft, Erziehung und Gesundheit deutlich stiegen, dies belegen Zahlen des Flossbach von Storch Research Institutes.
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