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    ROUNDUP  782  0 Kommentare Niedersachsen kauft VW-Aktien zu - ´reine Vorsichtsmaßnahme´

    HANNOVER/STUTTGART - Das Land Niedersachsen hat zur Sicherung seines Einflusses beim Autobauer VW Aktien hinzugekauft. Dabei handle es sich um reine eine Vorsichtsmaßnahme, damit der Landesanteil an VW bei der strategisch wichtigen Marke von über 20 Prozent bleibe, begründete Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) den Zukauf am Mittwoch in Hannover. Insgesamt habe das Land 500.000 Stammaktien gekauft. Weitere Zukäufe von VW-Papieren seien nicht geplant, fügte ein Sprecher des Ministeriums hinzu. Eine Aufstockung auf 25 Prozent sei weiter nicht geplant.

    Auf Basis des aktuellen Kurswertes hätte das Land für die 500.000 VW-Aktien rund 90 Millionen Euro bezahlt. Der Ministeriumssprecher wollte auf Nachfrage keinen Kaufpreis nennen. Der Kauf der VW-Aktien sei aber bereist vor einigen Tagen erfolgt.

    Der Anteil von Niedersachsen drohte im Juli auf unter 20 Prozent zu rutschen. Grund ist die am 8. Juli bevorstehende Ausgabe neuer Mitarbeiteraktien. An jenem Tag werden Optionen auf mehr als drei Millionen neue VW-Stammaktien fällig. Der Anteil des Landes drohte damit von 20,1 auf 19,8 Prozent zu sinken. Durch den Zukauf steigt der Landesanteil nach Berechnungen von dpa-AFX zunächst auf 20,25 Prozent und läge bei Ausübung aller noch fälligen Optionen bei knapp über 20,0 Prozent. Da der Kurs der VW-Aktie seit Ausgabe der Optionen vor zwei Jahren deutlich zugelegt hat, geht das Land dem Vernehmen nach davon aus, dass die meisten Mitarbeiter von den Optionen Gebrauch machen werden.

    LETZTE TRANCHE IM OPTIONSPROGRAMM

    Bereits vor einem Jahr hatte das Land für 41 Millionen Euro VW-Aktien zugekauft, da im Juli 2007 ebenfalls Optionen auf rund drei Millionen Mitarbeiteraktien fällig wurden. Die nun fälligen Optionen, die VW 2006 an seine Mitarbeiter ausgegeben hatte, sind die letzte von insgesamt acht Tranchen des Aktienoptionsprogramms des Autobauers. Weitere Optionsprogramme gibt es derzeit nicht.

    Die Sperrminorität von derzeit 20 Prozent bei wichtigen Entscheidungen spielt eine wichtige Rolle im Kampf über die künftige Machtverteilung bei Volkswagen. Großaktionär Porsche will die Sperrminorität von 20 auf 25 Prozent erhöhen und damit den Einfluss Niedersachsens bei VW beschränken. Der Stuttgarter Sportwagenbauer hält derzeit 30,6 Prozent an VW und will im Laufe des Jahres die Mehrheit übernehmen. Knapp 5 Prozent haben sich die Stuttgarter über einen Kaufvertrag bereits fest gesichert, wie ein Porsche-Sprecher am Mittwoch in Stuttgart sagte.

    STREIT UM SPERRMINIRITÄT

    Porsche war auf der VW-Hauptversammlung im April mit einem Antrag zur Änderung der VW-Satzung gescheitert, die Sperrminorität auf 25 Prozent zu erhöhen. Porsche hatte daraufhin gegen den Beschluss der Hauptversammlung geklagt.

    Das Land Niedersachsen hat Forderungen, den Anteil an VW auf 25 Prozent zu erhöhen, stets abgelehnt. Dies sei nicht erforderlich, hatte Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) gesagt. Das Land habe mit seinem Anteil von über 20 Prozent wegen der vergleichsweise geringen Präsenz auf der VW-Hauptversammlung faktisch immer einen Stimmenanteil von mehr als 25 Prozent. Vor allem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte sich wiederholt für eine Aufstockung des Landesanteils ausgesprochen./fj/hoe/das/zb


    dpa-AFX
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