ROUNDUP
Europäische Banken von Milliarden-Betrug an der Wall Street betroffen
LONDON/NEW YORK - Im mutmaßlichen Milliarden-Betrug an der Wall Steet melden sich immer mehr betroffene Banken. Neben der BNP Paribas und der japanischen Nomura, die eigenen Angaben nach im
dreistelligen Millionenbereich bei dem Finanzier Bernard L. Madoff engagiert waren, unterhielten auch andere europäische Großbanken und Finanzunternehmen Geschäftsbeziehungen zu Madoff. Dieser häufte
nach den Vorwürfen der Behörden mit seinem gigantischen ´Schneeball-System´ Verluste im Volumen von 50 Milliarden Dollar an. Große deutsche Banken wollten sich zu den Vorgängen zunächst nicht
äußern.
Unter den größten Opfern ist die spanische Bank Santander, die nach eigenen Angaben mit einem Investmentfonds im Umfang von 2,33 Milliarden Euro bei Madoff engagiert war. Auch die britische HSBC Holdings ist einem Bericht der ´Financial Times´ zufolge mit rund einer Milliarde Dollar (747 Millionen Euro) betroffen. Bei anderen europäischen Banken bewegt sich das Engagement im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Die Royal Bank of Scotland (RBS) rechnet mit möglichen Verlusten von bis zu 400 Millionen Pfund (448 Millionen Euro). BNP Paribas ist eigenen Angaben zufolge mit bis zu 350 Millionen Euro bei Madoff engagiert.
Unter den größten Opfern ist die spanische Bank Santander, die nach eigenen Angaben mit einem Investmentfonds im Umfang von 2,33 Milliarden Euro bei Madoff engagiert war. Auch die britische HSBC Holdings ist einem Bericht der ´Financial Times´ zufolge mit rund einer Milliarde Dollar (747 Millionen Euro) betroffen. Bei anderen europäischen Banken bewegt sich das Engagement im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Die Royal Bank of Scotland (RBS) rechnet mit möglichen Verlusten von bis zu 400 Millionen Pfund (448 Millionen Euro). BNP Paribas ist eigenen Angaben zufolge mit bis zu 350 Millionen Euro bei Madoff engagiert.
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Die Societe Generale nannte ihr Engagement von weniger als zehn Millionen Euro ebenso wie die Schweizer UBS ´vernachlässigbar´. Bei der Schweizer Privatbank Reichmuth stehen unterdessen etwa 385
Millionen Schweizer Franken (245 Millionen Euro) auf dem Spiel. Die griechische Natixis hatte bis zu 450 Millionen Euro investiert - bei der italienischen UniCredit waren es rund 75 Millionen
Euro.
Große deutsche Banken äußerten sich vorerst nicht zu den Vorgängen. Bei der Commerzbank hieß es ´kein Kommentar´. Auch die Deutsche Bank wollte sich zunächst nicht äußern.
GRÖSSTE VERLUSTE BEI HEDGE FONDS
Das wirklich große Geld kam aus der Hedge-Fonds-Branche. So hat dem ´Wall Street Journal´ zufolge allein die Fairfield Greenwich Group, ein sogenannter ´Hedge-Fonds-Fonds´ - ein Unternehmen, dass Geld einsammelt, um es in Hedge-Fonds zu investieren - bei Madoff 7,5 Milliarden Dollar angelegt. Der britische Hedgefonds-Anbieter Man Group hatte über Fonds 360 Millionen Dollar (rund 270 Mio. Euro) investiert.
Der 70-jährige Madoff selbst hatte den US-Behörden zufolge den Schaden auf 50 Milliarden Dollar beziffert. Das wäre der größte Betrugsfall der Geschichte. Es soll ein klassisches Schneeball-System gewesen sein: Die Anleger bekamen die versprochenen hohen Zinsen - wohl acht bis zwölf Prozent im Jahr - aus dem Geld immer neuer Investoren. Madoff gestand den Betrug offenbar zwei seiner wichtigsten Angestellten - laut Zeitungsberichten waren es seine Söhne -, die anschließend die Behörden einschalteten.
Unter den Opfern des Betrugs sollen neben Hedge-Fonds und Super-Reichen auch kleinere Investoren sein, die erspartes oder geerbtes Geld für den Lebensabend angelegt hatten. Laut Zeitungsberichten gehen die Behörden von mehreren hundert Geschädigten aus. Das ´Wall Street Journal´ zitierte zum Beispiel einen Anwalt von 30 Investoren, deren Verluste eine Milliarde Dollar übersteigen könnten. In den Golf- und Country-Clubs, in denen Madoff verkehrte, galt er als Investment-Star. Zum Teil vertrauten ihm die Leute laut Medienberichten nahezu ihr gesamtes Erspartes an. Die ´New York Times´ berichtete von Familien, die alle ihre Rücklagen verloren haben. Eine Wohltätigkeits-Stiftung aus Massachusetts ist vermutlich ihr gesamtes Geld los und muss schließen./FX/RX/DP/gr/sc/sb
Große deutsche Banken äußerten sich vorerst nicht zu den Vorgängen. Bei der Commerzbank hieß es ´kein Kommentar´. Auch die Deutsche Bank wollte sich zunächst nicht äußern.
GRÖSSTE VERLUSTE BEI HEDGE FONDS
Das wirklich große Geld kam aus der Hedge-Fonds-Branche. So hat dem ´Wall Street Journal´ zufolge allein die Fairfield Greenwich Group, ein sogenannter ´Hedge-Fonds-Fonds´ - ein Unternehmen, dass Geld einsammelt, um es in Hedge-Fonds zu investieren - bei Madoff 7,5 Milliarden Dollar angelegt. Der britische Hedgefonds-Anbieter Man Group hatte über Fonds 360 Millionen Dollar (rund 270 Mio. Euro) investiert.
Der 70-jährige Madoff selbst hatte den US-Behörden zufolge den Schaden auf 50 Milliarden Dollar beziffert. Das wäre der größte Betrugsfall der Geschichte. Es soll ein klassisches Schneeball-System gewesen sein: Die Anleger bekamen die versprochenen hohen Zinsen - wohl acht bis zwölf Prozent im Jahr - aus dem Geld immer neuer Investoren. Madoff gestand den Betrug offenbar zwei seiner wichtigsten Angestellten - laut Zeitungsberichten waren es seine Söhne -, die anschließend die Behörden einschalteten.
Unter den Opfern des Betrugs sollen neben Hedge-Fonds und Super-Reichen auch kleinere Investoren sein, die erspartes oder geerbtes Geld für den Lebensabend angelegt hatten. Laut Zeitungsberichten gehen die Behörden von mehreren hundert Geschädigten aus. Das ´Wall Street Journal´ zitierte zum Beispiel einen Anwalt von 30 Investoren, deren Verluste eine Milliarde Dollar übersteigen könnten. In den Golf- und Country-Clubs, in denen Madoff verkehrte, galt er als Investment-Star. Zum Teil vertrauten ihm die Leute laut Medienberichten nahezu ihr gesamtes Erspartes an. Die ´New York Times´ berichtete von Familien, die alle ihre Rücklagen verloren haben. Eine Wohltätigkeits-Stiftung aus Massachusetts ist vermutlich ihr gesamtes Geld los und muss schließen./FX/RX/DP/gr/sc/sb
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