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    Anlage-Strategien  4908  0 Kommentare Stock Picking mit Value-Werten

    In seitwärts tendierenden Märkten spielen kleine Value-Werte ihre Stärken aus.- von Georg Pröbstl.

    Irgendwie hatte Gerhard Weber schon immer einen Sinn für gute Ideen und ein glückliches Händchen bei deren Umsetzung. 1986 etwa mit Steffi Graf. In dem Jahr nämlich schloss der Bekleidungsexperte einen Sponsoringvertrag mit der siebenfachen Wimbledon-Siegerin. Der Einfall erwies sich als genial. Die Tennislegende brachte dem Modehaus und der Marke Gerry Weber in den Folgejahren einen großen Bekanntheitsgrad und einen rasanten Aufschwung. Betrug der Umsatz des SDAX-Mitglieds 1986 noch 72,7 Millionen Mark, so waren es 23 Jahre danach im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 bereits 594,1 Millionen Euro – 16-mal so viel wie Mitte der 80er-Jahre.

    Der jahrzehntelange Steigflug des Konzerns aus Halle in Westfalen war allerdings nicht nur Folge des gelungenen Schachzugs Steffi Graf. Vorstandschef Weber zog seither nämlich noch weitere Asse aus dem Ärmel. Äußerst wichtig für die enorme Expansion war 1999 die Einführung der Houses of Gerry Weber, in denen ausschließlich die Marken des Lifestylekonzerns verkauft werden. Zum Vertriebskonzept zählen auch Shop-in-Shop-Flächen in Kaufhäusern, in denen ebenfalls Gerry-¬Weber-Produkte exklusiv zu haben sind. Mit dem bewährten Erfolgs¬rezept kam das Unternehmen auch noch gut durch die jüngste Rezession. Der Umsatz kletterte nämlich selbst im abgelaufenen Krisenjahr um 4,2 Prozent.

    Auch die Anleger machten dabei einen guten Schnitt. Denn allein in den vergangenen fünf Jahren kletterte der Aktienkurs um 150 Prozent. Im SDAX gab es dagegen nur magere Gewinne von zehn Prozent. Für erfahrene Stock-Picker war das Kursplus bei Gerry Weber aber keine große Überraschung. Value-Investoren hatten schöne Gewinne damals bereits erwartet. Denn schon vor fünf Jahren war die Aktie aussichtsreich und dennoch günstig. Deshalb kam Gerry Weber auch in €uro am Sonntag in Ausgabe 30/2004 als Value-Wert mit Fantasie als einer von zehn attraktiven Titeln in das damalige Value-Musterdepot.

    Wie lassen sich aber solche Erfolgsgeschichten schon rechtzeitig identifizieren und aus dem endlos langen Kurszettel des deutschen Aktienmarkts mit seinen rund 1000 Unternehmen herauspicken? „Value-Investoren bewerten ein Unternehmen und ermitteln dabei einen fairen Wert für die Aktie. Sie steigen allerdings nur dann ein, wenn das Unternehmen an der Börse 20 Prozent oder mehr unter diesem fairen Wert notiert“, erklärt Roland Könen, Vorstand der Value Holdings International AG. Das zahlt sich nicht nur bei Gerry Weber aus. „Im langfristigen Vergleich entwickeln sich Aktien, die nach Value-Gesichtspunkten ausgewählt wurden, um etwa vier Pro¬zentpunkte im Jahr besser als die jeweiligen Vergleichsindizes“, weiß Hendrik Garz, Aktienstratege bei der WestLB.
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