Bonus-Zertifikate – Funktionsweise für Profis
Immer wieder empfehlen wir, verschiedene Zertifikat-Typen im Depot zu mischen. Und dabei meinen wir nicht nur Put-Optionsscheine als Absicherung gegen fallende Kurse. Jedes Finanzprodukt hat seine ganz individuellen Stärken und Schwächen. Sie wollen die genaue Funktionsweise von Bonus-Zertifikaten verstehen? Wir erklären wie sich das Zertifikat zusammensetzt und erklären die genaue Preisbildung und die preisbildenden Einflussfaktoren. Wer Bonus-Zertifikate handeln möchte, greift auf die neuesten Zertifikate TR1LFN (EuroStoxx) und PP15AR (DAX) aus unserer Auswahl zurück…
Dazu stellen wir Ihnen den Artikel zu Bonuszertifikaten aus dem Handbuch für Anleger von der BNP Paribas vor. Weiteres Hintergrundwissen zu anderen Zertifikatstypen finden Sie hier auf der Seite der BNP Paribas.
Die erste Frage, der wir nachgehen möchten, ist, wie das besondere Auszahlungsprofil von Bonus-Zertifikaten zustande kommt. In diesem Zusammenhang klären wir auch, was mit den Dividenden passiert, die der Basiswert gegebenenfalls während der Laufzeit ausschüttet. Zu guter Letzt erörtern wir die Preisbildung von Bonus-Zertifikaten während der Laufzeit.
So entsteht ein Bonus-Zertifikat
Wenn wir einmal den Bonusmechanismus und die Dividendenzahlungen während der Laufzeit außer Acht lassen, dann entspricht die Kursentwicklung des Bonus-Zertifikates der des Basiswertes. Die vollständige Abbildung der Kursentwicklung eines Basiswertes wird durch eine Kaufoption, in der Finanzsprache „Call“ genannt, mit einem Basispreis von null dargestellt. Deren Preis entspricht dem Kurs der Aktie abzüglich der diskontierten erwarteten Dividenden.
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Jetzt muss nur noch geklärt werden, wie der Bonusmechanismus zustande kommt. Sofern der Referenzpreis des Basiswertes dem Bonusbetrag entspricht oder darüber notiert, sollte kein Verständnisproblem über die Höhe des Auszahlungsbetrags und seiner Quelle bestehen: Der Call mit dem Basispreis von null bildet die Wertentwicklung 1:1 ab. Interessant wird es bei Referenzpreisen, die unter dem Bonusbetrag liegen. In diesen Fällen sorgt eine Verkaufsoption, in der Finanzsprache „Put“ genannt, für die Finanzierung der notwendigen Differenz zwischen dem über den Call hinaus erwirtschafteten Referenzpreis und dem höheren Bonusbetrag.