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     581  0 Kommentare Reich gegen arm – Die Bundesliga und das liebe Geld

    Fußball_WM_KaiserslauternDer Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft – schon immer. Auf der einen Seite spielen Vereine wie Bayern oder Leipzig und Spieler wie Neymar in einer eigenen Liga, auf der anderen Seite geben Traditionsvereine wie Bremen, Kaiserslautern oder Nürnberg die traurigen Clowns. Reich trennt arm.

    Die Bundesligasaison 2017/2018 zeigt endlich und überdeutlich, was aus dem Fußball geworden ist. Sie illustriert, warum das Wettrennen um den Ball die Schieflage in der Gesellschaft abbildet. Die Vermögensverteilung zeigt, dass extrem wenige Familien und Konzerne deutschlandweit wie auch weltweit immense Vermögen auf sich allokieren. Im Fußball findet dieses Phänomen seine Fortsetzung mit anderen Mitteln. Wenige Vereine haben Europa unter sich aufgeteilt und das Geld, welches aus eben jenen Firmen ins Sponsoring fließt, wird auf dem größten Haufen geparkt.

    Tabelle sagt mehr als jede Analyse

    So spricht die Tabelle Bände. Bayern München rennt mit einem Vorsprung von 16 Punkten nach nur 20 Spieltagen einsam vorweg, mit ein bisschen Engagement ist die Meisterschaft im März auch theoretisch entschieden. Sponsoren wie Adidas oder Audi, Allianz oder das umstrittene Emirat Qatar haben die Bayern in den letzten Jahren noch größer gemacht als sie ohnehin waren und die Kluft uneinholbar verstärkt. So wie die Politik wenig dagegen unternimmt, dass große internationale Konzerne im Wettbewerb gegen Mittelständler mit gleichen Mitteln spielen, so tut auch der DFB wenig dagegen, dass die Schere im Fußball nicht noch weiter aufgeht – von der UEFA ganz zu schweigen. Beispiele?

    Spiele bitte dahin, wo der Einfluss sitzt

    Für die EM 2014 hat man als Spielorte nicht etwa kleine Vereine und Städte gestützt, nein, Kaiserslautern beispielsweise zog schon im Vorhinein freiwillig zurück. Bremen, Mönchengladbach und Nürnberg, allesamt Vereine aus nicht gerade strukturstarken Gegenden und nicht eben verstärkt gefördert in den letzten Jahren, wurden von der Liste gestrichen. Wie die Stadionfrage die Kluft fördert, unterstreichen exemplarisch die Vereine Bremen und Kaiserslautern.

    Der Verein von Ex-Ministerpräsident Beck wurde von der Politik mit aller Gewalt zum Ausrichter der WM 2006 erkoren, durfte vier Spiele ausrichten und sich ebenso wie die Stadt dafür über beide Ohren verschulden. Absehbar und auch zulasten des Steuerzahlers. Missmanagement tat sein Übriges, damit der FCK nach dieser Saison maximal in der dritten Liga verschwinden wird.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Reich gegen arm – Die Bundesliga und das liebe Geld Der Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft – schon immer. Auf der einen Seite spielen Vereine wie Bayern oder Leipzig und Spieler wie Neymar in einer eigenen Liga, auf der anderen Seite geben Traditionsvereine wie Bremen, Kaiserslautern …