Aktien Europa
Leichte Verluste - Fed-Chef will Geldpolitik weiter straffen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Börsen haben sich auch zur Wochenmitte zurückgehalten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für Aktien der Eurozone gab am Mittwoch um 0,31 Prozent auf 3447,28 Punkte nach. Bereits am Dienstag hatte er leicht im Minus geschlossen.
Für den französischen CAC 40 ging es um 0,38 Prozent auf 5323,51 Zähler nach unten. Der Londoner FTSE 100 ("Footsie") verlor 0,23 Prozent auf 7266,00 Punkte.
Aussagen des neuen US-Notenbankchefs Jerome Powell hätten den Anlegern als Vorwand gedient, nach der jüngsten Erholung weiter etwas Kasse zu machen, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Powell hatte in einer Rede vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses eine Fortsetzung des moderaten geldpolitischen Straffungskurses signalisiert. Dies sei angemessen, so Powell. Angesichts des starken Wachstumsausblicks könne die Fed ihre Leitzinsen weiter graduell anheben. Fachleute rechnen in diesem Jahr mit drei, wenn nicht sogar vier Zinserhöhungen. Höhere Zinsen wiederum lassen Aktien gegenüber Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Auch aus Branchensicht überwogen die Verluste. Am Ende des Tableaus büßten die konjunktursensiblen Rohstoffwerte 1,73 Prozent ein. Die Nase vorn hatten Versicherer mit einem Gewinn von 0,33 Prozent.
Unter den Einzelwerten stemmten sich die Anteilsscheine von Ahold Delhaize gegen die eher trübe Stimmung am Gesamtmarkt und stiegen an der EuroStoxx-Spitze um fast 3 Prozent. Der Handelskonzern hatte im ersten kompletten Jahr seines Bestehens den Gewinn deutlich gesteigert. Das Unternehmen komme bei den Kosteneinsparungen überraschend gut voran, schrieb Analyst Rob Joyce von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
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