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Infineon – Irgendwie symptomatisch
934 Infineon – Irgendwie symptomatisch
Mit einem satten Plus von 3,1% setzte sich die Halbleiterschmiede Infineon gestern über weite Phasen des Handelstages an die Spitze der deutschen Blue Chips – konnte aber (und das ist symptomatisch für viele Werte aus dem DAX) trotz der Gewinne aus charttechnischer Sicht keine nennenswerten Erfolge erzielen. Das heißt: Neue Long-Impulse sind zwar greifbar; zoomt man das Chartbild jedoch etwas auf, werden andererseits auch wichtige Chartmarken und -hindernisse sichtbar, die es schlichtweg noch zu überbieten gilt:
Da wäre zunächst die März-Abwärtstrendgerade zu nennen, die den Kursanstieg gestern ausbremste und nun als obere Flaggenbegrenzung fungiert. Darüber würde anschließend die Januar-Abwärtstrendgerade in den Fokus rücken, die ihren Ursprung am Jahreshoch bei 25,50 Euro hat und erst nach einem Sprung über 23,40 Euro überboten werden könnte. Das 2018er-Top bildet dann zusammen mit dem 2017er-Top bei 25,45 Euro nicht nur ein markantes Doppeltop, sondern auch die nächste massive Widerstandszone, die die Aktie erst einmal knacken müsste, um sich für weitere Kursgewinne in Stellung zu bringen. Alles in allem also ein steiniger Weg aufwärts, auch wenn aus saisonaler Sicht durchaus Aufwärtschancen bestehen, denn Infineon legt im April, dem trendstärksten Monat des Jahres, durchschnittlich rund 11% zu!
Für die Unterseite kann allerdings (noch) keine Entwarnung gegeben werden, denn unterhalb der 22,50er-Schwelle könnte sich das Chartbild schnell wieder eintrüben. Insbesondere sollten die Kurse nun nicht mehr unter den GD200 bei 21,65 Euro abrutschen, da ansonsten ein Test des März-Tiefs bei 21,20 Euro bzw. des bisherigen Jahrestiefs bei 21,07 Euro nicht ausgeschlossen werden kann. Darunter bietet sich das Juni-Top bei 20,49 als Orientierungspunkt an, bevor die runde 20er-Marke auf den Prüfstand gestellt werden dürfte.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
22,46 €
+ / –
0,67 € / 3,07%
Hoch / Tief
22,71 € / 22,32 €
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
Dow Jones – Die nächste Verkaufswelle
Der schwächsten Woche (-5,7%) seit Januar 2016 folgte der stärkste Handelstag (+2,8%) seit dem 26. August 2015 – der Dow Jones schlug zuletzt einige Kurskapriolen und blieb seinem Zickzack-Verlauf auch gestern treu. Denn nachdem die Erholung zunächst bis 24.450 Zähler fortgesetzt werden konnte, wurde die nächste Verkaufswelle gestartet, die den Index wieder deutlich unter die Marke von 24.000 Punkten drückte. Sollte der Index nun auch die Marke von 23.500 Punkten unterbieten, dürfte relativ rasch die Doppelunterstützung aus dem Februar-Tief und der 200-Tage-Linie im Bereich von 23.360 auf den Prüfstand gestellt werden. Wichtig zu wissen: Die nächste ausgeprägte Unterstützung wäre anschließend erst im Bereich von 22.000 Zählern zu finden! Entspannen würde sich das Chartbild hingegen oberhalb von 24.500 Zählern – also dann, wenn es dem Dow Jones gelingt, an die jüngste Erholung anzuknüpfen. Zur Bestätigung sollte dann allerdings auch die runde 25.000-Punkte-Marke überboten werden.
Schlusskurs
23.884,45 Pkt. (Indikation)
+ / –
-315,55 Pkt. / -1,30%
Amazon – Ein Satz mit X
Einer der Kurstreiber an der Wall Street war zuletzt zweifellos die Aktie des e-Commerce-Giganten Amazon. Und nach der starken Umkehr am Montag (+4%) sah es sogar danach aus, dass die Papiere nahtlos an die Rallye der vergangenen Wochen bzw. Monate anknüpfen könnten. Im Chart hatte sich nämlich ein kleines Dreieck herausgebildet, das Potenzial für einen Anstieg bis zum Allzeithoch bei 1.618 USD bzw. bis zur 1.700er-Marke bereithielt. Doch statt diese Formation direkt nach oben zu vollenden, droht das Muster jetzt nach unten aufgelöst zu werden. Der Grund: Amazon gab die kompletten Gewinne vom Vortag gestern wieder ab und rutschte mit einem Minus von 3,8% sogar unter 1.500 USD zurück. Exakt auf diesem Niveau verläuft momentan die untere Begrenzung des Dreiecks, weshalb es nun aufzupassen gilt: Sollte die Schwächephase anhalten (auf den Schlusskurs achten), wäre das Dreieck bearish vollendet, was einen Rücksetzer bis an den markanten Halt aus Januar-Zwischenhoch und der Juli-Aufwärtstrendgeraden bei 1.340 USD zur Folge haben könnte.
Schlusskurs
1.497,05 $
+ / –
-58,71 $ / -3,77%
FTSE 100 – Turnaround-Kandidat?
Die Briten machen ganz gerne ihr eigenes Ding, und das fällt auch beim Blick in den Chart des FTSE 100 auf. Während andere Indizes aktuell damit beschäftigt sind, ein Doppeltief auszubilden, hat sich der Footsie nach dem Tiefpunkt am vergangenen Freitag bei 6.874 Punkten schon wieder nach oben abgedrückt. Hält die Aufwärtsdynamik in den kommenden Sitzungen an, könnte sich beim FTSE 100 eine V-Formation herauskristallisieren, die auf Höhe des März-Tops bei 7.253 Punkten vollendet wäre und im Anschluss eine Erholung bis auf das Niveau um 7.630/7.650 nach sich ziehen könnte. Nur wenig höher warten dann die 7.700er-Marke und das bisherige Rekordhoch bei 7.795 Zählern, das am 12. Januar markiert wurde. Auf der Unterseite gilt das Hauptaugenmerk dem aktuellen Tiefststand im Bereich von 6.870 Punkten; rutscht der Footsie auf ein neues Jahrestief, würde sich die Ausgangslage wieder deutlich verschlechtern; in der Folge müsste dann mit einer Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung mit Kurszielen um 6.800 bzw. 6.600 Zählern gerechnet werden.
Schlusskurs
6.935,54 Pkt. (Indikation)
+ / –
-14,16 Pkt. / -0,20%
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