Mittelstand im Zenit? - Seite 2
der Rückgang hier jeweils nur gering aus.
Mittelstand bleibt Jobmotor, investiert aber weniger
Entsprechend der guten Stimmung planen 30,3 Prozent der
mittelständischen Unternehmen, in den nächsten sechs Monaten ihren
Personalbestand auszubauen. Vor sechs Monaten waren es "nur" 27,8
Prozent und der Durchschnittswert der vergangenen 22 Jahre beträgt
sogar lediglich 21,7 Prozent. Verringert hat sich zudem die Zahl
derer, die einen Personalabbau planen. Nach 7,0 Prozent im Herbst des
vergangenen Jahres waren es aktuell nur noch 4,1 Prozent - ein
Rekordtief. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 15 Prozent. Diese
Umfrageergebnisse werden auch durch die Entwicklung des letzten
halben Jahres bestätigt: In den vergangenen sechs Monaten haben fast
36 Prozent der Mittelständler in Deutschland Personal eingestellt,
und nur weniger als 10 Prozent verringerten ihren Personalbestand.
Wenn es um Investitionen geht, sind die mittelständischen
Unternehmen trotz der guten Lage und ihres Optimismus im Vergleich
zum Vorjahr zurückhaltender geworden. Wollten im Herbst 2017 noch
81,8 Prozent aller Mittelständler in den nächsten sechs Monaten in
ihr Unternehmen investieren, so sind es jetzt "nur" noch 78,3
Prozent. Noch deutlicher zeigt sich diese Diskrepanz, wenn man nach
Branchen und Größenklassen differenziert: Im Dienstleistungssektor
ist die Investitionsbereitschaft von annähernd 85 Prozent vor einem
Jahr auf 72 Prozent gesunken. Und nur 68,4 Prozent der kleinen
mittelständischen Unternehmen (Jahresumsatz unter 5 Mio. Euro) planen
im Verlauf der kommenden sechs Monate zu investieren.
"Es ist bemerkenswert, dass Teile des Mittelstands bei ihren
Zukunftsinvestitionen trotz exzellenter Lage nachlassen", sagt
Berghaus. "Offenbar erlaubt es die starke Nachfrage den Firmen in
einigen Branchen, ihren Erfolg vor allem durch Preiserhöhungen und
höhere Margen zu festigen - zumindest vorübergehend." Tatsächlich
zeigt die Umfrage, dass die Mehrheit der mittelständischen
Unternehmen in den nächsten sechs Monaten Preiserhöhungen plant. Der
gestiegene Ölpreis sowie höhere Einkaufspreise sollen an die Kunden
weitergereicht werden. Dementsprechend rechnen 27,1 Prozent der
befragten Mittelständler mit steigenden Absatz- und Verkaufspreisen;
lediglich 4,9 Prozent mit Preissenkungen. Auch die tatsächlich
durchgeführten Preisanpassungen im vergangenen halben Jahr fielen
deutlicher aus als die Planungen. So erhöhten 37,6 Prozent der
mittelständischen Unternehmen in Deutschland in den letzten sechs
Monaten ihre Preise.
Der Firmenkundenvorstand der DZ BANK rät den Mittelständlern, bei