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    Devisen  820  0 Kommentare Eurokurs steigt wieder deutlich über 1,16 US-Dollar

    NEW YORK (dpa-AFX) - Eine Beruhigung der Lage an den italienischen Finanzmärkten hat den Eurokurs am Mittwoch gestützt. Im späten europäischen Nachmittagsgeschäft stieg die europäische Gemeinschaftswährung in der Spitze bis auf 1,1676 US-Dollar. Im New Yorker Handel kostete der Euro zuletzt 1,1647 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1632 (Dienstag: 1,1558) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8597 (0,8652) Euro.

    Noch am Dienstag hatte die politische Krise in Italien den Eurokurs auf den tiefsten Stand seit Juli 2017 geschickt. Die Lage an den italienischen Finanzmärkten beruhigte sich am Mittwoch jedoch und sorgte so für Kursgewinne beim Euro. Italien hatte an den Finanzmärkten frisches Geld erhalten. Zwar musste man viel höhere Zinsen als zuletzt zahlen, allerdings stieg zugleich die Nachfrage nach den Staatsanleihen an. Im Vorfeld hatten Fachleute von einem bedeutenden Markttest gesprochen.

    Die politische Unsicherheit bleibt jedoch in Italien groß. Es wird auch nicht ausgeschlossen, dass es doch noch zu einer Koalition der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega kommt. Die Sterne unterbreiteten inzwischen einen Lösungsvorschlag. Um doch noch mit der fremdenfeindlichen Lega zu regieren und eine Übergangsregierung abzuwenden, könne man vom umstrittenen Kandidaten für das Finanzministerium abrücken und eine Person "mit gleichem Format" finden, sagte Sterne-Chef Luigi Di Maio am Mittwoch. Allerdings ist fraglich, ob sich Lega-Anführer Matteo Salvini darauf einlässt.

    Gestützt wurde der Eurokurs ferner durch eine steigende Inflation in der größten Volkswirtschaft der Eurozone. In Deutschland waren die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Im Vormonat hatte die Rate der europäischen Berechnungsmethode folgend nur bei 1,6 Prozent gelegen. Auch in Spanien hatten die Verbraucherpreise überraschend stark zugelegt. Die Jahresinflationsrate war hier im Mai auf 2,1 Prozent geklettert. Die EZB strebt für den gesamten Euroraum mittelfristig eine Rate von knapp zwei Prozent an.

    Ökonomen erwarten gleichwohl nicht, dass der Euro sich nachhaltig erholen kann. "Solange die Zweifel an der zukünftigen Europapolitik Italiens im Markt vorherrschen, wird es der Euro schwer haben, gegenüber dem Dollar wieder zuzulegen", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Da helfen dann irgendwann auch keine guten Konjunkturzahlen mehr."/jsl/ajx/he




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