Tesla – die 60-Milliarden-Frage analysiert - Seite 3
Geht das Cash-Verbrennen weiter?
Schlussendlich noch zum Cashflow: im vergangenen Quartal hat der Konzern einen negativen Free Cashflow von 1,05 Mrd. Dollar verbucht – das zeigt wieviel Geld Tesla derzeit verbrennt. Er wird errechnet, indem man vom Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Investitionsausgaben abzieht. Musk hat zwar in Aussicht gestellt, dass die Investitionen im laufenden Jahr auf knapp unter 3,0 Milliarden Dollar sinken sollen, gegenüber 3,4 Milliarden für 2017. Wie Musk das schaffen will, wenn die Produktion des Model 3 exponentiell gesteigert werden soll, und gleichzeitig der neue Roadster, sowie ein Sattelschlepper und ein neuer SUV namens Model Y entwickelt werden sollen, bleibt allerdings Musks Geheimnis.
Dennoch will er im dritten und vierten Quartal jeweils einen positiven Cashflow erwirtschaften. Das würde allerdings die Quadratur des Kreises bedeuten. Viele Experten gehen vielmehr davon aus, dass das Unternehmen weiterhin kräftig Cash verbrennen wird. So prognostizierten die Analysten von Morgan Stanley zuletzt, die Tesla bislang immer die Stange gehalten haben, dass der Konzern im dritten Quartal eine Kapitalspritze von 2,5 bis 3,0 Milliarden Dollar brauchen werde. Wie passt ein derartiger Börsenwert zu einem Unternehmen, bei dem kein Ende des Geldverbrennens in Sicht ist?
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Viele Spekulanten setzen darauf, dass die schlechten News anhalten werden. Zuletzt ist der Short Interest, als die Zahl der leerverkauften Aktien auf 39,09 Millionen Stück gestiegen – das sind 31,1 Prozent des Free Floats, also des Streubesitzes. Bei einem Leerverkauf veräußern Investoren geliehene Aktien in der Erwartung, sie später günstiger zurückzukaufen. Bei den aktuellen Kursen wetten die Spekulanten damit mit 11,1 Milliarden Dollar auf sinkende Kurse bei Tesla. Das ist der mit weitem Abstand größte Short Interest im S&P500.