Lambsdorff:
USA und Türkei müssen Krise entschärfen
BERLIN (dpa-AFX) - Im Konflikt zwischen den USA und der Türkei um den festgehaltenen amerikanischen Pastor Andrew Brunson pocht die FDP auf Gespräche. "Gerade in unruhigen außenpolitischen Zeiten ist es kein gutes Signal, wenn Nato-Partner sich mit Worten drohen oder gar mit Sanktionen belegen", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff der Deutschen Presse-Agentur. "Die USA und Türkei müssen die diplomatische Krise um den US-Pastor Brunson schnellstmöglich entschärfen - auch damit der Zusammenhalt der Allianz keinen weiteren Schaden nimmt."
Die US-Regierung hatte am Mittwoch Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt, woraufhin das türkische Außenministerium mit Gegenmaßnahmen drohte. Brunson war im Oktober 2016 in der Türkei festgenommen worden, im darauffolgenden Dezember wurde wegen Terrorvorwürfen Untersuchungshaft gegen ihn verhängt. Vergangene Woche wandelte ein Gericht die Untersuchungshaft wegen gesundheitlicher Probleme des 50-Jährigen in Hausarrest um. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 35 Jahre Gefängnis für Brunson.
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Die Außenminister beider Länder, Mike Pompeo und Mevlüt Cavusoglu, haben nach US-Angaben inzwischen miteinander telefoniert. Beide wollten sich in Singapur am Rande des Asean-Regionalforums am Freitag und Samstag treffen. Beides seien erste Schritte in die richtige Richtung, sagte Lambsdorff. "Insbesondere die europäischen Partner und die Mitgliedsstaaten der Nato sollten diese Bemühungen unterstützen und ein verbales Abrüsten einfordern. Das gilt vor allem für die Bundesregierung."/hrz/DP/zb