"The AlixPartners Annual Global Anticorruption Survey 2018"
Korruption belastet globale Wirtschaft - Seite 2
Regionen, in denen man ohne Korruption keine Geschäfte machen könne.
Die dortigen Anti-Korruptionsgesetze empfinden rund 70% der Befragten
als weitgehend wirkungslos.
Internationale Kooperation nimmt zu, Einzelpersonen weiter im
Fokus der Behörden
Neue Abkommen zwischen Regierungen einzelner Staaten verbessern
die Korruptionsverfolgung. In den USA basierten bereits zwei der neun
im laufenden Jahr unter dem "Foreign Corrupt Practices Act" (FCPA)
durchgeführten behördlichen Vollstreckungsmaßnahmen gegen Unternehmen
auf internationaler Zusammenarbeit. Zuletzt kooperierten die
US-Ermittler etwa mit französischen Behörden in Sachen Société
Générale, um unter anderem dem Verdacht auf Bestechung von
Amtsträgern des Gaddafi-Regimes nachzugehen. Doch auch außerhalb der
USA und der EU steigt die Bereitschaft zur Durchsetzung
internationaler Antikorruptionsinitiativen. Insbesondere die
brasilianischen Vollzugsbehörden stellten dies unter Beweis: Sie
waren an fünf der neun größten globalen Untersuchungen seit 2016
beteiligt. Allein der Fall des Baukonzerns Odebrecht und dessen
Schmiergeldzahlungen in Rekordsumme dürften internationale Gerichte
noch lange beschäftigen.
Daten müssen sinnvoll verwertet werden - datenschutzrechtliche
Risiken sind gestiegen
Die größte Herausforderung für die Bekämpfung von Korruption auf
Unternehmensseite ist laut 75% der Befragten die schiere Datenflut -
denn im Falle einer Untersuchung gilt es, eine gewaltige Menge an
Informationen zu sammeln, strukturieren und analysieren. Laut
AlixPartners bedarf es dabei bestimmter Voraussetzungen, um bei
Bedarf schnell, effizient und zielgerichtet handeln zu können. Im
Wesentlichen geht es darum, in betroffenen Systemen notwendige Daten
zielsicher auszumachen und zu verwerten. In manchen Fällen führen
Ermittlungen aber nur zum Ziel, wenn mögliche Unregelmäßigkeiten
durch eine Verknüpfung von Daten verschiedener Systeme sichtbar
werden. Es kann beispielsweise vorkommen, dass ein
Vertriebsmitarbeiter eines Unternehmens durch unsachgemäße
Gutschriften einem Amtsträger private Vorteile gewährt und der
entsprechende Amtsträger wiederum das Unternehmen für eine Leistung
beauftragt. Hinweise auf mögliche Bestechung in einem solchen Fall
lassen sich erkennen, wenn Daten aus Buchführungssystemen und
operativen Geschäftssystemen sowie Kommunikationsdaten (E-Mails)
ausgewertet und miteinander verbunden werden. Dabei geht jedoch der
Umgang mit Daten gerade auch aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung
der Europäischen Union mit gestiegenen Risiken einher. Der zunehmend
internationale Charakter von Korruptionsermittlungen verstärkt die
damit zusammenhängende Problematik: 88% der Befragten erwarten, dass
die Korruptionsverfolgung. In den USA basierten bereits zwei der neun
im laufenden Jahr unter dem "Foreign Corrupt Practices Act" (FCPA)
durchgeführten behördlichen Vollstreckungsmaßnahmen gegen Unternehmen
auf internationaler Zusammenarbeit. Zuletzt kooperierten die
US-Ermittler etwa mit französischen Behörden in Sachen Société
Générale, um unter anderem dem Verdacht auf Bestechung von
Amtsträgern des Gaddafi-Regimes nachzugehen. Doch auch außerhalb der
USA und der EU steigt die Bereitschaft zur Durchsetzung
internationaler Antikorruptionsinitiativen. Insbesondere die
brasilianischen Vollzugsbehörden stellten dies unter Beweis: Sie
waren an fünf der neun größten globalen Untersuchungen seit 2016
beteiligt. Allein der Fall des Baukonzerns Odebrecht und dessen
Schmiergeldzahlungen in Rekordsumme dürften internationale Gerichte
noch lange beschäftigen.
Daten müssen sinnvoll verwertet werden - datenschutzrechtliche
Risiken sind gestiegen
Die größte Herausforderung für die Bekämpfung von Korruption auf
Unternehmensseite ist laut 75% der Befragten die schiere Datenflut -
denn im Falle einer Untersuchung gilt es, eine gewaltige Menge an
Informationen zu sammeln, strukturieren und analysieren. Laut
AlixPartners bedarf es dabei bestimmter Voraussetzungen, um bei
Bedarf schnell, effizient und zielgerichtet handeln zu können. Im
Wesentlichen geht es darum, in betroffenen Systemen notwendige Daten
zielsicher auszumachen und zu verwerten. In manchen Fällen führen
Ermittlungen aber nur zum Ziel, wenn mögliche Unregelmäßigkeiten
durch eine Verknüpfung von Daten verschiedener Systeme sichtbar
werden. Es kann beispielsweise vorkommen, dass ein
Vertriebsmitarbeiter eines Unternehmens durch unsachgemäße
Gutschriften einem Amtsträger private Vorteile gewährt und der
entsprechende Amtsträger wiederum das Unternehmen für eine Leistung
beauftragt. Hinweise auf mögliche Bestechung in einem solchen Fall
lassen sich erkennen, wenn Daten aus Buchführungssystemen und
operativen Geschäftssystemen sowie Kommunikationsdaten (E-Mails)
ausgewertet und miteinander verbunden werden. Dabei geht jedoch der
Umgang mit Daten gerade auch aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung
der Europäischen Union mit gestiegenen Risiken einher. Der zunehmend
internationale Charakter von Korruptionsermittlungen verstärkt die
damit zusammenhängende Problematik: 88% der Befragten erwarten, dass