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    Börsen-Zeitung  398  0 Kommentare Schließt die Kontrolllücke!, Kommentar zu Geldwäscheregeln in der EU von Tobias Fischer

    Frankfurt (ots) - Es klingt wie ein Witz, was die von einem
    Geldwäscheskandal epischen Ausmaßes durchgerüttelte Danske Bank auf
    ihren Internetseiten verheißt. "Unsere Vision ist, als der
    vertrauenswürdigste Finanzpartner angesehen zu werden", prangt da auf
    der Homepage. Das mag zumindest in der Vergangenheit auch für
    allerlei zwielichtige Figuren, nicht selten aus Osteuropa und
    Russland, gegolten haben, die der estnischen Niederlassung des
    dänischen Branchenprimus ihr Vertrauen schenkten, um Geld aus
    schmutzigen Geschäften über die estnische Niederlassung
    reinzuwaschen. Von den rund 200 Mrd. Euro, die dort zwischen 2007 und
    2015 durchgeschleust wurden, gilt ein großer Teil als verdächtig,
    heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten internen Untersuchung,
    die auch Vorstandschef Thomas Borgen zu Fall gebracht hat.

    Das Vertrauen in die wie dieser Tage erneut von EZB-Präsident
    Draghi vehement geforderte Bankenunion stärken die Vorgänge
    jedenfalls nicht. Das Geldwäscheproblem nimmt immer größere Ausmaße
    an und droht für Banken zum existenziellen, für Gesellschaften zum
    Sicherheitsrisiko zu gereichen. Es klafft eine Kontrolllücke. Denn
    die nationalen Aufsichtsbehörden, denen die Verantwortung für die
    Einhaltung der Geldwäscheregeln in den EU-Mitgliedstaaten obliegt,
    sind oft schwach, und die EZB-Bankenaufsicht wiederum erklärt sich in
    Geldwäschebelangen in Ermangelung rechtlicher Handhabe weitgehend für
    nicht zuständig. Diese Lücke muss geschlossen werden, am besten mit
    einer eigenständigen europäischen Antigeldwäschebehörde.

    Die Schlagzahl, mit der in den vergangenen Monaten Brandbriefe
    verschickt, auf höchster Ebene Initiativen ins Leben gerufen und
    Berichte veröffentlicht wurden, deutet darauf hin, dass Politiker und
    Aufseher zumindest die Schwäche im Institutionengefüge als ernstes
    Problem erkannt haben. Es sei ein Umdenken zu spüren, heißt es aus
    Aufsichtskreisen. Wohin die verschiedenen Vorstöße, denen das Ziel
    gemein ist, die überkommenen Strukturen zu überwinden, schließlich
    führen, ist noch nicht absehbar.

    Jüngste Vorschläge einer Arbeitsgruppe von EU-Kommission, den
    europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) und der
    EZB-Bankenaufsicht gehen dahin, die europäische
    Bankenregulierungsbehörde EBA aufzurüsten. Dass deren Ressourcen und
    Kompetenzen selbst danach ausreichen würden, darf aber bezweifelt
    werden. Sage und schreibe 1,8 Vollzeitstellen stehen dort derzeit zur
    Geldwäschebekämpfung zur Verfügung.

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