OTS
zeb / Herausforderungen für Banken in Europa steigen European Banking ...
Herausforderungen für Banken in Europa steigen European Banking Study 2018 (FOTO)
Münster (ots) -
Europas Banken schieben seit Jahren ein Rentabilitätsproblem vor sich her. Nach der aktuellen European Banking Study der Strategie- und Managementberatung zeb werden die Profitabilitätsmängel
weiter zunehmen, wenn nicht konsequent gegengesteuert wird. zeb hat mit seiner europäischen Bankenstudie (EBS) zum fünften Mal untersucht, wo die europäischen Banken stehen, welche
Herausforderungen sie zu meistern haben und welche Entwicklungsmöglichkeiten für mehr Profitabilität bestehen.
Leicht verbesserte Ergebnisse, aber immer noch unter Cost of Equity Zehn Jahre nach Lehman stehen Europas Topbanken noch immer vor großen Herausforderungen. Zwar ist es den Instituten mehrheitlich
gelungen, ihre regulatorische Agenda abzuarbeiten und notwendige Kapitalanforderungen zu erfüllen, allerdings ist der Anstieg der Profitabilität auf 7,1 % RoE in 2017 nur auf außerordentliche
Effekte zurückzuführen und nicht auf die Steigerung der Ergebniskraft aus dem operativen Geschäft. Damit bewegt sich die Profitabilität immer noch unter den Cost of Equity (CoE).
Simulation bis 2022 zeigt rückläufige Ergebnisse ohne entsprechendes Gegensteuern
Einen zentralen Teil der EBS bildet in jedem Jahr die perspektivische Simulation zentraler Bankkennzahlen. Sie stützt sich auf die Bilanzen sowie GuV-Werte der 50 Topbanken in Europa und
unterstellt für die nächsten Jahre ein Szenario unter gleichen Bedingungen. Die holistische Berechnung ergab, dass die Bankenrentabilität bis 2022 von zurzeit 7,1 % (2017) auf ca. 4,2 % sinken
wird. Gleichzeitig dürfte auch die Kapitalisierung der Institute von durchschnittlich 14,1 % in 2017 auf ca. 12,2 % in 2022 fallen. Wesentlicher Treiber für die Verringerung von Rentabilität und
Kapitalisierung sind die regulatorischen Anforderungen und das weiterhin niedrige Zinsumfeld.
Bewertung der Banken auf Niveau von 2009/10
Betrachtet man den Total Shareholder Return der Top-50-Banken in Europa von 2016 auf 2017, ergibt sich auf den ersten Blick eine positive Tendenz. Jedoch verblieb das Kurs-Buchwert-Verhältnis unter der wichtigen Schwelle von 1,0x und lag damit weit unter Marktdurchschnitt und somit auf dem Niveau des Krisenjahrs 2009/10.
Vier strategische Handlungsoptionen
Lesen Sie auch
Vor diesem Hintergrund verfügen europäische Banken über vier strategische Handlungsoptionen, von denen allerdings keine als Selbstläufer zu nachhaltigem Erfolg führen dürfte:
- Wachstum durch Fusionen in Europa ist auch wie in der Vergangenheit kein Garant für die Steigerung der Profitabilität, da viele nicht harmonisierte Rechtsräume eine erhebliche Schwelle darstellen
und in Teilen proprietäre Lösungen für die einzelnen Länder erfordern, welche die Skalenvorteile zumindest in Teilen kompensieren. Die Studienautoren von zeb fordern daher eine weitere
Harmonisierung der für Banken über Regulatorik hinausgehenden Rechtsgebiete, um diese Schwelle für eine erforderliche europäische Konsolidierung zu reduzieren. - Produktspezialisierung kann die
Profitabilität grundsätzlich erheblich steigern, ist aber für die meisten Universalbanken in Europa ein nur schwer vorstellbarer Weg zu nachhaltig mehr Profitabilität.
- Banking as a Service ist aufgrund fehlender DNA für diese Art von Geschäftsmodellen für die meisten Banken kein Weg zu mehr Profitabilität - Banking as a Service durch Drittanbieter kann aber die
Kosten von Banken signifikant senken.
- Der Aufbau von Ökosystemen und ein Aufbruch in die Plattformökonomie können für viele europäische Banken eine vielversprechende Entwicklung sein, wenn diese wirklich den Kunden nach vorne stellen
und aus Banken agile kundenzentrierte Unternehmen werden. Diese Option bietet aus Sicht der Studienautoren den größten Hebel zur Koexistenz mit FinTechs und dem Bestehen im Wettbewerb mit Non- und
Nearbanks, die für Banken zunehmend mehr zu einer Konkurrenz werden.
Detaillierte Informationen zur aktuellen European Banking Study 2018 sind unter diesem Link abrufbar:
https://www.zeb.eu/europeanbankingstudy. Autoren der Studie sind die zeb-Partner Dr. Florian Forst, Dr. Dirk Holländer und Dr. Olaf Scheer.
zeb wurde 1992 gegründet und zählt zu den führenden Strategie- und Managementberatungen für Financial Services in Europa. An 17 Standorten sind international 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für die Unternehmensgruppe tätig. In Deutschland unterhält zeb Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew,
Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Moskau, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu den Kunden gehören europäische Groß- und Privatbanken, Regionalbanken sowie Versicherungen. Bereits
mehrfach wurde zeb in Branchenrankings als "Bester Berater" der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.
OTS: zeb
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/119614 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_119614.rss2
Pressekontakt:
Franz-Josef Reuter Head of Public & International Affairs Phone +49.251.97128.347
Fax +49.251.97128.520
E-Mail Franz-Josef.Reuter@zeb.de
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/pm/119614/4070696 -