Aktien New York
Vorsichtige Kaufbereitschaft nach jüngsten Verlusten
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street haben sich nach den jüngsten Verlusten die ersten Anleger am Donnerstag wieder aus der Deckung gewagt. Allerdings fielen die anfänglichen Kursgewinne am Tag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed überwiegend bescheiden aus. Aktuelle Konjunkturdaten hatten einmal mehr keinen erkennbaren Einfluss auf die Aktienkurse.
Der Dow Jones Industrial stieg zuletzt um 0,39 Prozent auf 26 487,20 Punkte. Nach der Rekordrally in der vergangenen Woche hatte der New Yorker Leitindex dreimal in Folge tiefer geschlossen. Ähnlich war es zuletzt dem marktbreiten S&P 500 ergangen - er legte am Donnerstag um 0,55 Prozent auf 2921,89 Punkte zu. Beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 hielt die schon zuletzt überdurchschnittliche Kursentwicklung an: Er gewann weitere 1,08 Prozent auf 7644,41 Zähler.
Die Fed bleibt trotz Kritik von US-Präsident Donald Trump ihrem geldpolitischen Kurs treu: Sie erhöhte den Leitzins am Mittwoch zum achten Mal seit Beginn der Zinswende 2015. Die Währungshüter bekräftigten zudem ihre Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage, wonach sich der Arbeitsmarkt weiter gefestigt habe und die Konsumausgaben sowie die Investitionen der Unternehmen stark expandiert hätten.
Volkswirt Stefan Kipar von der Landesbank BayernLB machte derweil darauf aufmerksam, dass die Notenbanker um den Vorsitzenden Jerome Powell trotz der boomenden Wirtschaft die Inflationsprognosen nicht angehoben, sondern für 2019 sogar leicht gesenkt hätten. Die Renditen von US-Staatsanleihen waren in Reaktion darauf ebenso gefallen wie die Aktienkurse großer US-Banken. Am Donnerstag erholten sich die Papiere von Finanzhäusern wie JPMorgan und Goldman Sachs wieder ein wenig.
Beim Tabakkonzern Philip Morris konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg von über anderthalb Prozent freuen. Das Unternehmen senkte zwar wegen negativer Währungseffekte sein diesjähriges Gewinnziel, rechnet im zuletzt lahmenden Geschäft mit neuartigen Zigaretten aber bis 2021 mit einer Verdoppelung.
Die Aktien des Softwareherstellers Salesforce gewannen 1,61 Prozent auf 160,88 US-Dollar. Sie profitierten davon, dass die schweizerische Bank Credit Suisse ihr Kursziel für die Titel des SAP -Konkurrenten von 170 auf 175 Dollar angehoben und ihre Kaufempfehlung bestätigt hatte.
Dagegen brachen die Anteilscheine von Bed, Bath & Beyond um knapp 23 Prozent ein. Der Heimausstatter war im zweiten Geschäftsquartal sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben./gl/he