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    Börsen-Zeitung  514  0 Kommentare Wie am Schnürchen, Kommentar zu Krauss Maffei von Joachim Herr

    Frankfurt (ots) - Deutsche Unternehmen mit chinesischen
    Eigentümern treffen spätestens seit der Übernahme von Kuka auf ein
    besonderes Interesse von Politik und Öffentlichkeit. Weniger im
    Rampenlicht steht allerdings das Münchner Unternehmen Krauss Maffei,
    das seit fast drei Jahren zu Chemchina gehört und nun an der Börse in
    Schanghai präsent ist. Das hat vor allem einen Grund: Die Produkte -
    Maschinen zur Produktion von Kunststoff und Gummi - klingen nicht so
    nach Hightech und Industrie 4.0 wie etwa die Roboter von Kuka. Zudem
    läuft für Krauss Maffei offenbar alles wie am Schnürchen.

    Der Betriebsrat und die IG Metall loben Chemchina als
    verlässlichen Partner, der Versprechen hält. Und das ohne Zusagen für
    Arbeitsplätze. Ohnehin nützt auch eine noch so schön formulierte
    Beschäftigungsgarantie nichts, wenn es hart auf hart kommt. Diese
    Erfahrung müssen die Mitarbeiter von Kuka machen. Um wieder
    wettbewerbsfähiger zu werden und passable Renditen zu erwirtschaften,
    streicht das Augsburger Unternehmen Arbeitsplätze.

    Das hat freilich nichts direkt mit dem chinesischen
    Mehrheitseigentümer Midea zu tun, der seine Übernahme mit einer
    Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2023 verzierte. Vielmehr hat
    es Konsequenzen, wenn ein Unternehmen Geschäftsziele verfehlt - egal,
    unter welcher Flagge es auf dem Markt aktiv ist. Krauss Maffei hat
    diese Erfahrung schon mit den vorangegangenen Eigentümern gemacht:
    nacheinander drei Private-Equity-Gesellschaften.

    Die Geschäftsführung und die Mitarbeiter von Krauss Maffei müssen
    auf Zack bleiben, um hohe Kosten als deutschen Standortnachteil mit
    Innovationskraft wettzumachen und sich im internen Wettbewerb mit
    chinesischen Standorten zu behaupten. Voraussetzungen, um die
    deutschen Stärken ausspielen zu können, sind gute Mitarbeiter,
    Investitionen und das Geld dafür. Die Börse als Quelle für frisches
    Kapital braucht Krauss Maffei erst einmal aber gar nicht. Auf eine
    Kapitalerhöhung wurde verzichtet. Der Cash-flow aus dem laufenden
    Geschäft reicht offenbar aus.

    Als deutsches Unternehmen in Schanghai notiert zu sein, gibt
    Krauss Maffei einen Ausnahmestatus. Transparent werden die bisher nur
    spärlich veröffentlichten Geschäftszahlen damit aber erst einmal
    nicht. Alle Unterlagen auf der Internetseite der Börse sind nur in
    chinesischer Sprache. Für interessierte Privatanleger ist das jedoch
    nicht weiter tragisch: Die in Schanghai notierten A-Aktien dürfen
    Ausländer gar nicht kaufen.

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