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     939  0 Kommentare Vermögensverwalter Harald Kärcher: Die richtigen Investments für seitwärts laufende Aktienmärkte

    Nach dem fulminanten ersten Quartal könnte der Rally an den Aktienmärkten schon bald die Luft ausgehen, meint Harald Kärcher. Der Prokurist von Eberhardt & Cie. rät Anlegern daher, sich mit Aktienanleihen und Discountzertifikaten zu positionieren.
    Verschiedene Konjunkturdaten versprechen nichts Gutes: Folgerichtig erwartet die Bundesregierung in Deutschland im laufenden Jahr nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,5 Prozent. Zuvor war sie noch von einem doppelt so hohen Plus ausgegangen.
    Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum gesenkt - von 2,1 Prozent im Sommer 2018 auf zuletzt nur noch 0,8 Prozent. Seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft reduzierte der IWF schon dreimal. Jetzt liegt die Erwartung für 2019 nur noch bei einem Zuwachs von 3,3 Prozent. Die Gründe sind bekannt: Handelskonflikte der USA mit China und der EU, das Brexit-Theater, die Geldwesten-Proteste in Frankreich sowie die schwächelnde Autoindustrie in Deutschland. Das alles kostet Wirtschaftswachstum.


    Aus Sicht der Aktienanleger gibt es jedoch auch positive Faktoren. Neben der lockeren Geldpolitik der führenden Notenbanken sind das vor allem die noch immer günstigen Bewertungen. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dax mit weniger als 13 unter seinem historischen Durchschnitt. Kein Wunder, dass Vorstände und Aufsichtsräte Aktien der eigenen Unternehmen kaufen. Das Insiderbarometer ist positiv, allerdings fallend.
    Aktienhausse neigt sich dem Ende
    Unter dem Strich lassen die beschriebenen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten an den Aktienmärkten eine Seitwärtsbewegung erwarten. Auch leicht fallende Kurse sind durchaus möglich. Das Gros der Anleger ist bereit, allenfalls auf niedrigerem Kursniveau als heute in Aktien zu investieren. Darauf weist der Umstand hin, dass die Rally der zurückliegenden Monate bei ausgesprochen geringen Handelsumsätzen stattfand.
    In diesem Umfeld sind defensive Zertifikate wie Aktien- und Indexanleihen oder Discountzertifikate adäquate Investments. Im Prinzip funktionieren Aktienanleihen wie Rentenpapiere. Auch bei ihnen sind der Kupon, die Laufzeit und die Prozentnotierung entscheidend. Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber: Die Rückzahlung erfolgt entweder zum Nennwert oder in Aktien.
    Deshalb sind folgende Punkte zu beachten:

    Emittent: Die Aktienanleihe hat den Charakter einer Inhaberschuldverschreibung, das heißt, Anleger sollten immer einen Emittenten mit erstklassiger Bonität wählen, um das Ausfallrisiko möglichst zu minimieren.
    Basiswert: Zudem sollten Investoren Aktienanleihen nicht nach der Rendite aussuchen, sondern nur solche Papiere kaufen, deren Basiswert sie positiv einschätzen.
    Sollte am Ende der Laufzeit die Rückzahlung der Anleihe in Aktien erfolgen, so ist der Kaufkurs in jedem Fall günstiger, als der Aktienkurs zum Zeitpunkt des Anleihekaufs gewesen ist. Bei einem Risikopuffer von zehn bis 20 Prozent und einer Laufzeit von ein, zwei Jahren sind Renditen von drei bis sechs Prozent pro annum möglich. Wichtig ist eine sorgfältige und konservative Auswahl der Basistitel. Außerdem sollten Anleger beachten, dass sie bei Aktienanleihen keine Dividenden vereinnahmen.
    Investoren, die das Einzelwertrisiko eliminieren möchten, können auf eine Indexanleihe setzen. Durch die breite Streuung wird das Risiko reduziert. Damit verbunden ist jedoch eine geringere Renditechance.

    Discountzertifikate gleichen in ihrer Charakteristik Aktienanleihen. Bei ihnen stammt jedoch die Rendite nicht vom Zinskupon, sondern vom Kursgewinn.

    Discounter lassen sich am einfachsten an einem Beispiel erläutern:
    So sei bei der Aktie von BASF ein Kurs von circa 72,00 Euro unterstellt. Alternativ wird ein Discountzertifikat auf BASF angeboten, das im Juni 2020 fällig wird und bei rund 58,50 Euro notiert. Der Discount beläuft sich somit auf 13,50 Euro beziehungsweise 18,75 Prozent. Bei diesem Beispiel beläuft sich die maximale Auszahlung am Laufzeitende auf 62,00 Euro. Da auch bei Discountzertifikaten Investoren keine Dividenden gezahlt bekommen, beläuft sich hier der maximale Gewinn auf 3,50 Euro oder rund sechs Prozent beziehungsweise auf fünf Prozent auf ein Jahr hochgerechnet.
    Die maximale Rendite wird in diesem Fall erzielt, wenn die BASF-Aktie am Laufzeitende höher als 62 Euro notiert. Dies sollte auch das Ziel einer solchen Investition sein. Steht der Kurs am Laufzeitende unter 62 Euro, so wird für ein Zertifikat eine BASF-Aktien ins Depot gebucht. Das bedeutet, der Kaufkurs beliefe sich gewissermaßen auf 58,50 Euro, nämlich den Kaufkurs des Zertifikats. Bei der Rechnung muss noch ein zweimaliger Dividendenverzicht in Höhe von jeweils rund 3,25 Euro berücksichtigt werden. Die Gewinnausschüttung findet bei BASF immer im Mai statt.
    Der tatsächliche Kaufkurs beliefe sich also auf 65 Euro (58,50 Euro + 6,50 Euro). Im Vergleich zum derzeitigen BASF-Kurs von 72 Euro ergibt sich somit ein Abschlag in Höhe von circa zehn Prozent. Auch dieses Beispiel verdeutlicht, dass in seitwärts laufenden oder leicht fallenden Märkten auskömmliche Renditen zu erzielen sind.
    Autor Harald Kärcher arbeitet bei der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung in der Kundenbetreuung und im Portfoliomanagement.


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