Dividendenwerte
High Liner Foods – Gefallener Aristokrat vor der Trendwende? - Seite 2
Derzeit fährt High Liner Foods eine Multikanal- und Multimarkenstrategie. Zum einen werden die großen Lebensmitteleinzelhändler in den USA, Kanada und Mexiko beliefert. Bekannte Marken sind „Fischer Boy“, „Sea Cuisine“, „C. Wirthy“ und natürlich „High Liner“. Daneben beliefert das Traditionsunternehmen die Gastronomie mit Produkten der Handelsmarken „Mirabel“, Icelandic Seafood“, „FPI“ und „High Liner Foodservice“.
Aktuell beschäftigt High Liner Foods 1.223 Angestellte an drei Produktionsstandorten, drei Distributionszentren und vier Handelsbüros. Den Fisch bezieht das Unternehmen aus Kanada, den USA, Chile, Island, Norwegen, Russland, Indien, China, Japan, Indonesien, Thailand und Vietnam. Bezogen auf den Verkaufserlös entfallen knapp 28 Prozent auf Garnelen, 27 Prozent auf Kabeljau, 14 Prozent auf Lachs und 11 Prozent auf Schellfisch beziehungsweise Rotbarsch. Der Rest entfällt auf Alaska-Seelachs (korrekte Bezeichnung: Köhler), Tilapia und Seezunge. Insgesamt über 140 Millionen Kilogramm hat High Liner Foods im Jahre 2018 verkauft. Damit erzielte das Unternehmen gut eine Milliarde kanadischer Dollar Umsatz sowie einen operativen Gewinn in Höhe von 62,5 Millionen kanadischen Dollar. In den Jahresüberschuss ließen sich davon knapp 17 Millionen kanadische Dollar überführen.
Die Marktkapitalisierung von High Liner Foods schwankt derzeit um die 300 Millionen kanadische Dollar, unterlag aber zumindest in den letzten zwanzig Jahren starken Schwankungen. Stand der Kurs der Aktie im Mai 1999 bei drei kanadischen Dollar, fiel er im Zuge der Dotcom-Krise auf 1,60 kanadische Dollar, um dann bis zum Ausbruch der Weltfinanzkrise auf über 5,10 kanadische Dollar zu steigen. Es folgte ein Absturz auf ziemlich genau den Kurs vom Mai 1999, bevor es dann ab 2010 einschließlich eines tiefen Durchhängers bis November 2016 steil auf deutlich über 17 kanadische Dollar hochging. Offensichtlich zu hoch, denn es folgte ein kontinuierlicher Fall auf heute knapp unter neun kanadische Dollar.
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Diesen für einen Nebenwert (englisch „midcap stock“) nicht unüblichen Kurskapriolen konnte das Unternehmen eine seltene Konstante entgegensetzen. Mit Beginn der Dividendenhistorie im Jahr 2003 musste High Liner Foods die Ausschüttungen nie aussetzen oder kürzen. Im Gegenteil. Die insgesamt 62 Quartalszahlungen der Serie beinhalten 15 Erhöhungen. Das entspricht etwa 25 Prozent der Fälle beziehungsweise knapp einer Erhöhung pro Jahr. Damit erfüllt der Wert die Merkmale eines Hochdividenden-Aristokrats. Hierbei handelt es sich nach meiner recht generischen Definition um Einzeltitel oder Sammelanlagen, deren Ausschüttungsrendite mindestens fünf Prozent pro Jahr beträgt, die unterjährige Auszahlungen vornehmen und die in den letzten zehn Jahren die Dividende nicht gekürzt oder ausgesetzt haben.