Schwacher Quartalsauftakt
Nestlé enttäuscht: Diese Fragen muss das Management jetzt beantworten
Höhere Preise und weniger verkaufte Produkte: Der weltweit größte Lebensmittelkonzern konnte die Erwartungen im ersten Quartal nicht erfüllen. Die Aktie startet am Donnerstag mit einem Minus in den Handel.
- Nestlé enttäuscht im ersten Quartal
- Organisches Umsatzwachstum nur bei 1,4%
- Analysten skeptisch, Aktie startet im Minus
Der Hersteller von Maggi-Nudeln, Nescafé-Kaffee und KitKat-Schokoladenriegeln verzeichnete ein organisches Umsatzwachstum von lediglich 1,4 Prozent im bis März endenden Quartal, während Analysten im Durchschnitt ein Wachstum von 2,9 Prozent prognostiziert hatten. Trotz des schwachen Starts bestätigte Nestlé seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 mit einem organischen Umsatzwachstum von etwa 4 Prozent und einer moderaten Steigerung der zugrunde liegenden Handelsbetriebsmarge.
Die gesamten gemeldeten Verkäufe sanken um 5,9 Prozent auf 22,1 Milliarden Schweizer Franken. Mark Schneider, CEO von Nestlé, äußerte sich optimistisch über eine Erholung im zweiten Quartal und stabile Lieferungen für den Rest des Jahres. Die Branche der verpackten Waren hat seit über zwei Jahren aufgrund steigender Eingangskosten, die durch die COVID-19-Pandemie begannen und durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine verschärft wurden, höhere Preise verlangt.
Die höheren Preise führten jedoch zu einem Rückgang der Absatzmengen bei großen Lebensmittel- und Verbraucherproduktunternehmen, die Marktanteile an günstigere Marken verloren. In Nordamerika hat Nestlé seine Innovations- und Marketingaktivitäten, insbesondere im Bereich Tiefkühlkost, intensiviert, welche im ersten Quartal Marktanteile einbüßte.
Die Nestlé-Aktie lag im frühen Tradegate-Handel rund 1,6 Prozent im Minus. Analysten und Investoren dürften angesichts der enttäuschenden Volumenentwicklung und des intensiven Preiswettbewerbs in den USA skeptisch bleiben. Der Lebensmittelriese rechnet jedoch mit einer Wende im Geschäft mit Vitaminen und Mineralstoffen im zweiten Quartal, was möglicherweise eine leichte Beruhigung für besorgte Anleger darstellt.
Analysten skeptisch
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In einer ersten Reaktion auf die Zahlen - noch vor der mit Spannung erwarteten Telefonkonferenz - schreibt Barclays-Analyst Warren Ackerman: "Nestlé muss darlegen, warum sich das Realwachstum im 2. Quartal beschleunigen wird und was das Unternehmen an der Innovationsfront tut, um seine Marktanteile zu verbessern."
Der Analyst hebt besonders die schwache Performance der Tiefkühlprodukte in den USA hervor. "CEO Mark Schneider hat die US-Tiefkühlkost entschlossen verteidigt. Die Wahrheit ist, dass dieser Bereich seit einem Jahrzehnt eine unterdurchschnittliche Leistung zeigt. Wir haben die Rolle im Portfolio wiederholt in Frage gestellt."
Ackerman hält an seinem Neutral-Rating mit einem Kursziel von 110 Schweizer Franken fest.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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Die Nestle Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -4,28 % und einem Kurs von 92,13EUR auf Lang & Schwarz (25. April 2024, 09:07 Uhr) gehandelt.
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