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    Dividendenwerte  735  0 Kommentare High Liner Foods – Gefallener Aristokrat vor der Trendwende? - Seite 3

    Mit Bekanntgabe der 63. Quartalsdividende am 14. Mai 2019 musste High Liner Foods den erlauchten Kreis nun verlassen. Nach fast 16 Jahren stutzte das neue Top-Management die Dividende ordentlich zurecht und kürzte die Ausschüttung um fast zwei Drittel. Statt zuvor 0,145 kanadischen Dollar wird die Auszahlung am 15. Juni nur noch 0,05 kanadische Dollar je Anteil betragen. Wie konnte es dazu kommen? Und vor allem, wie wird es weitergehen?

    Nun, High Liner Foods arbeitet zwar nach wie vor profitabel, allerdings haben sich insbesondere in den letzten drei Jahren die wichtigsten Ertragskennzahlen trotz steigender Umsätze deutlich verschlechtert. Von 2017 auf 2018 sank der Jahresüberschuss um knapp 50 Prozent und in deren Sog die Eigenkapitalrendite von 12,1 auf 5,8 Prozent. Ein wesentlicher Grund hierfür war eine sehr umfangreiche und damit sehr teure Rückrufaktion aufgrund von Allergenen, die gleich in den Produkten mehrerer Linien enthalten waren.

    Gerade für einen hochpreisigen Anbieter, der etwa zwei Drittel seines Umsatzes mit Premiummarken erzielt, ist der damit einhergehende Reputationsverlust natürlich ein herber Rückschlag – nicht nur finanziell. Hinzu gesellten sich hausgemachte Probleme. So war in der jüngsten Unternehmenspäsentation folgendes zu lesen: „High Liner’s growth through acquisitions has resulted in increasingly complex business“. Insgesamt hantiert High Liner derzeit mit über 1.500 unterschiedlichen Produkten in über 30 Sparten. Zudem erwies sich so manche Übernahme als Fehlkauf, wie beispielsweise die des Garnelenzüchters Rubicon.

    Diese Entwicklung scheint auch an der Belegschaft nicht spurlos vorbeigegangen zu sein, wie die zahlreichen Einträge auf Amerikas größtem Job- und Arbeitgeberbewertungsportal belegen. Auch wenn diese stets mit Vorsicht zu genießen sind, ist hier ein klarer Trend parallel zu den eben genannten Problemen zu erkennen. Insbesondere das Management und die Unternehmenskultur werden deutlich unterdurchschnittlich bewertet.

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    Als Konsequenz musste der eingangs zitierte Henry Demone seinen Platz als Vorstandsvorsitzender der Aktiengesellschaft räumen. Rod Hepponstall, der seine Nachfolge am 01. Mai 2018 antrat, obliegt es nun, die Transformation des Traditionsunternehmens zu vollziehen. Und so scheute sich Hepponstall auch nicht, bei den Dividenden einen tiefen Schnitt vorzunehmen und die Anteilseigener von High Liner Foods an den Kosten der Umstrukturierung zu beteiligen. Neue Besen kehren eben anders!

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    Luis Pazos
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    Luis Pazos wurde 1974 im Rheinland geboren und lebt in Südniedersachsen. Der Manager, Buchautor und Finanzblogger handelt seit 1994 ein breites Spektrum von Wertpapieren an den weltweiten Börsenplätzen. Sein Spezialgebiet sind passive Einkommensstrategien mit Hochdividendenwerten. Hierzu hat er mit „Bargeld statt Buchgewinn“ und „Geldanlage in REITs“ zwei Standardwerke zum Thema verfasst. Erfahrungen und Fachwissen teilt Luis Pazos regelmäßig mit allen Lesern seines Finanzblogs – in dieser Form ein einzigartiges Angebot im deutschsprachigen Raum. Neugierig geworden? Dann tragen Sie sich kostenlos und unverbindlich für den zehnteiligen Einführungskurs ein, die Angabe einer E-Mail-Adresse genügt: nurbaresistwahres.de/gratiskurs
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    Verfasst von Luis Pazos
    Dividendenwerte High Liner Foods – Gefallener Aristokrat vor der Trendwende? - Seite 3 Für die nachfolgende Wertpapierbesprechung habe ich mir einen ganz besonderen Titel aus dem Spektrum der Hochdividendentitel herausgesucht, einen kanadischen Nebenwert, der in einer lukrativen Handelsnische tätig ist und dieses Jahr das 120. Firmenjubiläum feiern darf.