Hedgefonds-Milliardär
Ray Dalio schlägt Alarm: Risiko für US-Bürgerkrieg steigt auf 40 Prozent
Der Hedgefonds-Milliardär Ray Dalio sieht eine immer größere Zersplitterung der US-Gesellschaft. Statt der beiden aktuellen Präsidentschaftskandidaten wirft er einen überraschenden weiteren Namen in den Ring.
- Dalio warnt vor Bürgerkrieg in den USA, schätzt Risiko auf 35-40%.
- Er empfiehlt Investoren, Gelder in ausländische Märkte zu verlagern.
- Taylor Swift als mögliche Präsidentschaftskandidatin ins Spiel gebracht.
Der Milliardär und Hedgefonds-Gründer Ray Dalio sieht eine steigende Wahrscheinlichkeit für einen Bürgerkrieg in den USA. In einem Interview mit der Financial Times schätzt er das Risiko auf 35 bis 40 Prozent.
Dalio, der als Gründer von Bridgewater Associates bekannt ist, dem weltweit größten Hedgefonds, warnte vor einer starken politischen Polarisierung und wirtschaftlichen Turbulenzen, die das Land gefährden. "Wir stehen am Rande des Abgrunds", erklärte der 74-Jährige, der die Hedgefondsgesellschaft im Jahr 1975 gegründet hat.
Laut Dalio könnte der "Bürgerkrieg", den er sich vorstellt, zwar gewaltfrei sein, würde jedoch zu einer starken Fraktionierung der USA führen, bei der Menschen in Staaten ziehen, die ihre politischen Ansichten widerspiegeln und Bundesgesetze ignorieren, die sie nicht unterstützen. Ganz ausschließen wollte der milliardenschwere Investor die Möglichkeit eines gewaltsamen Konflikts jedoch auch nicht, da wir "noch nicht wissen, ob wir nicht in noch viel turbulentere Zeiten übergehen werden".
Diese Entwicklung könnte durch anstehende Wahlen noch verschärft werden, die nach Dalios Meinung die wichtigsten seiner Lebenszeit sein könnten, besonders in Bezug auf existenzielle Risiken wie künstliche Intelligenz und Klimawandel.
Taylor Swift for President
Im Gespräch äußerte Dalio auch eine ungewöhnliche politische Meinung: Nach einem Konzertbesuch erwog er sogar, die Pop-Sängerin Taylor Swift zu unterstützen, sollte sie für das Präsidentenamt kandidieren. "Sie hat die Fähigkeit, Menschen unterschiedlichster Herkunft zu vereinen", erklärte er, und betonte, dass dies teilweise scherzhaft gemeint sei, aber auch ernst, da sie möglicherweise geeigneter sei, die Nation zu einen als die derzeitigen Kandidaten.
Zusätzlich zu seiner Warnung vor einem Bürgerkrieg rät Dalio Investoren, Gelder in ausländische Märkte zu verlagern, die aufgrund ihrer soliden Bilanzen und ihrer neutralen Position in geopolitischen Konflikten attraktiv seien.
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Dalios Aussagen werfen ein Schlaglicht auf die tiefen Gräben und die steigende Unzufriedenheit in den USA. Er argumentierte, dass die für November angesetzten US-Wahlen ein Test für die Demokratie sein werden. "Werden alle die Regeln akzeptieren und in der Lage sein, nach diesen Regeln gut zu arbeiten?", fragte er. Denn so wie die Bevölkerung der Vereinigten Staaten würden auch die großen politischen Parteien in ihren Überzeugungen immer weiter auseinanderdriften.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion