SCM Microsystems verstärkt Smartcard-Stellung

SCM Microsystems baut das Angebot für den eCommerce Sicherheitsmarkt mit der Übernahme des niederländischen Smartcard-Systemspezialisten 2-Tel b.v. weiter aus. Für die Akquisition, die als Kauf gebucht wird, zahlt SCM insgesamt 9 Mio. US-Dollar in bar und in Aktien.

Die Akquisition wird die Ergebnisse des dritten (?) Quartals einmalig mit 1 bis 2 Mio. US-Dollar belasten, erklärt das Unternehmen in der heutigen ad hoc Mitteilung.

Weiter heisst es: “Das Produkt- und Technologieportfolio von 2-Tel besteht aus einer Reihe von Smartcard-Lesegeräten und Terminals, ergänzt um Software und Application-Tools, die ein umfassendes Funktionsspektrum bieten, wie es für die entstehenden Smartcard Anwendungen im E-Commerce Bereich nötig ist.“

Smartcard Anwendungen ermöglichen sicheren Zugriff auf Daten und Zugang zu Online-Diensten. Gleichzeitig sind die Kunden identifizierbar, was neue Masstäbe beim Online Marketing setzt und die punktgenaue Abstimmung auf Präferenzen der einzelnen Kunden ermöglicht. Elektronische Rabattsysteme und Kundenbindungsprogramme, Marktsegmente mit hohem Wachstumspotenzial, erfordern ebenfalls die zuverlässige Endkunden-Authorisierung.

Die 2-Tel Lösungen erfüllen nach SCM-Mitteilung die Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Bedienungskomfort, die im Finanzdienstleistungsbereich, beim Netzwerkzugang und eCommerce gestellt werden. Die Systeme sind in mehreren europäischen Ländern, in den USA und in Kanada installiert.

Nach einer Umfrage von Dataquest liegt die Missbrauchsquote bei der OnlineNutzung von Kreditkarten zwei Mal so hoch wie bei persönlichen Käufen per Kreditkarte. Daher verspricht sich SCM ein gewaltiges Potenzial für die Smartcard und die Technologie um sie herum und sieht sich schon bei den Gewinnern in diesem Markt.

Der Chart


Die SCM-Aktie verliert im frühen Handel erst einmal deutlich, kann sich mittlerweile aber wieder nahe an den Schlusstand vom Montag heranarbeiten. Der aktuelle Kurs von 42,75 Euro liegt in der Nähe historischer Tiefpunkte. Niveaus um die 40 Euro wurden im Herbst 1998 und über weite Strecken hinweg im Jahre 1999 gesehen. Von 40 aus startete das Papier im letzten Oktober zu einem Höhenflug bis auf über 130 Euro. Historische Vergleiche sind nicht immer schlüssig. Die Markttechnik mahnt zur Vorsicht. Die Situation ist zwar überverkauft. Eine Trendumkehr ist aber noch nicht gegeben.