Laschet gegen Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten
LEIPZIG (dpa-AFX) - Der CDU-Vizevorsitzende Armin Laschet hat vor Beginn des Leipziger Parteitags vor einer Urwahl des Kanzlerkandidaten gewarnt, wie sie die Junge Union auf dem Delegiertentreffen beantragt. Mit Blick auf die laufende Mitgliederabstimmung beim Koalitionspartner sagte er am Donnerstag in Leipzig: "Wer sich nur die Selbstbeschäftigung der SPD seit sechs Monaten anguckt, kann auf so eine Idee gar nicht kommen." In seinem Landesverband gebe es eine breite Stimmung gegen den Antrag, sagte der Chef des größten Verbands und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Die Antragskommission hat dem Parteitag ebenfalls die Ablehnung vorgeschlagen.
Auch hinsichtlich eines weiteren Parteitagsantrags mit Konfliktpotenzial, der verbindlichen Frauenquote von einem Drittel, zeigte sich Laschet skeptisch. Zwar habe die Frauen-Union recht, dass mehr Frauen in Parlamenten nötig seien. "Das Ziel ist richtig", sagte Laschet. Er gab aber zu bedenken, dass schon bei der Aufstellung von Landeslisten die nötige Zahl mangels Bereitschaft nicht erreicht werde.
Beim ebenfalls konfliktträchtigen Antrag für einen Ausschluss des chinesischen Konzerns Huawei vom Ausbau des sicherheitsrelevanten 5G-Mobilfunkstandards plädierte Laschet für eine sorgfältige Abwägung von Handels- und Sicherheitsinteressen. "China ist ein wichtiger Handelspartner, aber es ist auch ein autoritäres Regime." Die Frage sei: "Wie kann man die Sicherheitsbelange der Bundesrepublik Deutschland im Handel mit einem solchen Land auch in Zukunft sicherstellen."
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Er bekräftigte erneut, dass über die Frage der Kanzlerkandidatur erst im kommenden Jahr entschieden werde./and/DP/men