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    Sozialverbände  202  0 Kommentare Preisaufschläge für Fleisch sind "völlig verfehlt"

    Berlin (ots) - Die Pläne für höhere Preise für Fleisch und Milch, mit denen mehr
    Tierwohl finanziert werden soll, treffen bei den Sozialverbänden auf erbitterten
    Widerstand. "Eine Verbrauchssteuer auf Lebensmittel belastet die
    Einkommensschwächsten am stärksten und hilft keinem einzigen Bauern", sagte
    Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, dem
    Tagesspiegel (Montagausgabe). "Die profitgetriebene Preispolitik großer
    Konzerne, die Landwirte zusehends unter Druck setzt, kann nicht durch eine
    Mehrwertsteuer auf tierische Lebensmittel eingedämmt werden", so Schneider. Eine
    solche Forderung sei "völlig verfehlt", "absurd" und "weder agrar- noch
    sozialpolitisch zielführend".

    Auch in der SPD gibt es Bedenken. "Eine Erhöhung der Lebensmittelpreise bringt
    noch nicht mehr Qualität und höhere Einkommen für die Landwirte", sagte
    Fraktionsvize Matthias Miersch der Zeitung. "Rund drei Viertel der
    Lebensmittelpreise landen heute in den Taschen der Zwischenstufen." Hier würden
    wenige große Schlachthöfe und Lebensmittelkonzerne profitieren. Zudem seien
    Milliarden Euro an Subventionen im Umlauf, ohne dass Qualität ausreichend
    gefördert wird, sagte Miersch.

    Regierungsberater von Bundesagrarministerin Julia Klöckner hatten einen
    Preisaufschlag für Fleisch, Milch, Eier und Käse ins Gespräch gebracht, um mit
    den Mehreinnahmen den tiergerechten Umbau der Ställe zu fördern. Auch Greenpeace
    hatte sich zuvor für eine Tierwohlabgabe ausgesprochen. Die Grünen sind für eine
    Kombination verschiedener Maßnahmen. Neben einer Tierwohlabgabe hält der
    agrarpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff,
    eine Anpassung der Mehrwertsteuer für Fleisch und Milch auf 19 Prozent sowie
    eine stärkere Förderung von Tierwohl im Rahmen der EU-Agrarsubventionen für
    nötig. "In die deutsche Landwirtschaft fließen jedes Jahr 6,5 Milliarden
    Steuergeld, davon werden 85 Prozent danach verteilt, wie viele Flächen ein
    Landwirt hat. Wenn wir das Geld in vernünftige Tierhaltung investieren würden,
    wäre viel gewonnen", sagte Ostendorff dem Tagesspiegel.

    https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/preisaufschlag-fuer-fleisch-und-milch-das
    -trifft-wieder-nur-die-einkommensschwaechsten/25523746.html

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