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     159  0 Kommentare NRW, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Saarland fordern Nachbesserungen am Kohleausstiegs-Gesetz

    Essen (ots) - Vier Bundesländer fordern Nachbesserungen am Gesetzentwurf zum
    Kohleausstieg. NRW-Energieminister Andreas Pinkwart (FDP) und seine Amtskollegen
    aus Niedersachsen, Baden-Württemberg und dem Saarland haben dazu einen
    Forderungskatalog an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geschickt,
    aus dem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Samstagausgabe) zitiert. Darin
    beklagen sie eine "erhebliche Ungleichbehandlung von Braun- und
    Steinkohlekraftwerken". Steinkohlekraftwerke dürften nicht, wie vorgesehen, ab
    2027 zwangsweise und ohne Entschädigung stillgelegt werden. Auch seien die bis
    dahin möglichen Entschädigungen zu niedrig angesetzt.

    Während der Kompromiss zum Ausstieg aus der Braunkohle einen festen Fahrplan und
    Entschädigungen von insgesamt 4,35 Milliarden Euro vorsieht, sehen sich
    Steinkohle-Kraftwerksbetreiber wie die Steag oder der Stadtwerkeverbund Trianel
    benachteiligt. Sie sollen ihre Blöcke bis 2026 freiwillig abschalten und dafür
    an einer Ausschreibung teilnehmen. Abschalten darf nur, wer am wenigsten Geld
    dafür haben will. Danach sollen die Kraftwerke laut Gesetzentwurf ohne
    Entschädigung auch zwangsweise stillgelegt werden können. Trianel hat bereits
    angekündigt, rechtliche Schritte gegen diese "Enteignung" zu prüfen.

    Die Energieminister der Länder betonen nun in ihrem Brief an Altmaier, wenn
    Steinkohlekraftwerke als "Lückenfüller" früher abgeschaltet werden müssten, um
    den Braunkohlekompromiss zu ermöglichen, sei eine "entschädigungsfreie
    Stilllegung durch Ordnungsrecht" abzulehnen. Auch die geplanten
    Maximal-Entschädigungen im Ausschreibungsverfahren seien zu niedrig. Ferner
    fordern die vier Landesminister, die bis 2026 vorgesehenen Ausschreibungen bis
    2030 zu. Zudem müssten die Anreize zur Umstellung von Kohlekraftwerken auf Gas
    mit Kraft-Wärme-Kopplung verbessert werden.

    Dass sich auch das Saarland und Baden-Württemberg besonders benachteiligt sehen,
    liegt daran, dass ihre Steinkohleblöcke in der Regel als "systemrelevant"
    eingestuft werden und somit gar nicht vom Netz gehen dürfen. Für die Betreiber
    heißt das, dass sie von den Stilllegungs-Ausschreibungen ausgeschlossen werden
    und somit keinerlei Entschädigung erhalten würden. Die Minister fordern daher,
    es dürfe beim Kohleausstieg "keine systematische Benachteiligung von Anlagen in
    Süddeutschland" geben.

    Pressekontakt:

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung
    Zentralredaktion
    Telefon: 0201 - 804 6519
    zentralredaktion@waz.de

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/55903/4520977
    OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung



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