482 0 Kommentare OEM-Dienstleister im Aufwind

Auch die Dienstleister im Bereich der Elektronikfertigung können sich dem Rebound der Technologie-Aktien am heutigen Tage nicht entziehen. Hierzu haben auch starke Gewinnzahlen für das 3. Quartal bei Celestica (NYSE: CLS) beigetragen, denen eine Reihe von Upgrades von Gewinnerwartungen auch anderer Unternehmen dieses Bereichs folgte.

Schon gestern haben die Anleger die Meldung von Solectron (NYSE: SLR) wohlwollend aufgenommen, dass Sony einen Teil seiner Fertigung von high-end Konsumgeräten outsourcen will. Analysten glauben, dass weitere japanische Unternehmen diesem Schritt folgen könnten. Der Vertrag mit Sony könnte Solectron jährliche Umsätze von 500 Mio. US-Dollar zusätzlich bringen.

Celestica hat gestern mit 39 Cents pro Aktie die Gewinnerwartungen der Marktbeobachter schlagen können. Der Umsatz legt um 186 Prozent zu. Deutsche Banc Alex Brown Analyst Chris Whitmore hat daraufhin seine "strong buy" Empfehlung für Celestica wiederholt. Das Wachstum sei in allen Produktbereichen außerordentlich. Wichtige Beiträge zu diesem Wachstum haben Beziehungen zu Kunden wie Nokia, Cisco Systems und Lucent Technologies geleistet. Die Gewinnerwartungen wurden von Whitmore von 1,25 auf 1,32 für 2000 und für 2001 von 1,75 auf 1,90 US-Dollar heraufgesetzt. National Bank Financial, UBS Warburg und Robertson Stephens haben sich ähnlich geäußert.

Der weltweite Outsourcing-Markt bei der Elektronikproduktion wird aktuell auf 95 Mrd. US-Dollar geschätzt.

In den letzten Wochen hatten Investoren die Aktien der Kunden der OEM-Dienstleister massiv verkauft. Deren Papiere zeigten sich aber in den letzten Turbulenzen sehr fest. Dahinter steckt die Erwartung, dass der Outsourcing-Trend weiter stark bleibt, ja vielleicht sogar noch an Dynamik bewinnt. Denn, so vermuten Beobachter, schwächere Endabnehmer-Märkte könnten zu weiteren Auslagerungen führen. Bei vielen solcher Entscheidungen gehe es noch nicht einmal so sehr um Kostenreduzierung, sondern vielmehr darum, möglichst schnell auf dem Markt zu sein und früh Anteile zu gewinnen. So äußert sich etwa David Alonso von Robertson Stephens. Damit stehen aber strategische Überlegungen hinter dem Outsourcing-Trend, die ihm mehr Bestand verleihen als kurzfristige Rationalisierungsüberlegungen.

Robertson Stephens empfiehlt neben Celestica SCI Systems Inc. (NYSE: SCI) auch Sanmina Corp (Nasdaq: SANM). Bei Celestica rechnet das Brokerhaus mit jährlichen Gewinnsteigerungen von 40 Prozent bei einem Umsatzwachstum von 25 Prozent pro Jahr.

Celestica (CLS) notiert heute um 9 Prozent höher bei 77-3/4 US-Dollar. Der 52-Wochen Bereich liegt zwischen 24-1/8 und 87 US-Dollar.