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    VIRUS/ROUNDUP  232  0 Kommentare Klinikbetreiber Fresenius warnt vor Kapazitätsengpässen

    DÜSSELDORF/BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Die Corona-Krise spitzt sich auch in Deutschland immer weiter zu. Europas größter privater Klinikbetreiber Fresenius blickt mit Sorge auf diese Entwicklung. "Ich kann nicht garantieren, dass unser Personal und unsere Ausrüstung zum Höhepunkt der Krise ausreichen werden", sagte der Chef des Bad Homburger Dax-Konzerns Stephan Sturm der "Wirtschaftswoche". Er könne aber versichern, "dass wir alles Menschenmögliche tun werden." Anlass für eine Neufassung der Konzernprognose sieht der Manager zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

    Noch Ende Februar hatte der Manager sich optimistisch für die Entwicklung im laufenden Jahr geäußert. An den Aussagen hält er fest: "Wir waren hinsichtlich der Auswirkungen von Corona vorsichtig, und ich sehe derzeit keinen Grund für eine Korrektur." Die Geschäftsbereiche liefen nach wie vor sehr gut. "Unser Betrieb läuft weiter, und unsere Produkte und Dienstleistungen werden mehr denn je gebraucht", betonte Sturm. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, laufe die Produktion reibungslos, in China arbeiteten die Fabriken "wieder auf vollen Touren".

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    Der Konzern hatte bei der Vorlage der 2019er-Zahlen am 20. Februar mitgeteilt, dass der Umsatz im laufenden Jahr währungsbereinigt um bis zu 7 Prozent steigen und der Gewinn um bis zu 5 Prozent steigen soll.

    Die Entwicklung der Pandemie verlaufe allerdings "viel dynamischer" als von ihm erwartet, ergänzte Sturm. In Deutschland betreibt der Bad Homburger Konzern mit seiner Klinikgesellschaft Helios 86 Krankenhäuser. In diesen werde derzeit eine "niedrige dreistellige Zahl" an Patienten, die an Covid19 erkrankt sind, behandelt. Dabei hat die Gesellschaft auch Patienten aus anderen EU-Ländern wie etwa Italien aufgenommen.

    Von derzeit rund 28 000 Intensivbetten in Deutschland stünden knapp 1000 in den Helios Kliniken. "Wir werden die Zahl wohl nicht verdoppeln können, aber wir werden sie ganz erheblich steigern", sagte Sturm. Ein Fresenius-Sprecher nannte auf Anfrage das Ziel von 1500 Intensivbetten. "Wir arbeiten daran, Operationssäle bei Bedarf in Intensivstationen umwandeln zu können, und versuchen, zusätzliche Beatmungsgeräte zu beschaffen", so Sturm.

    Zudem könne der Konzern im Krisenfall Personal und Ausrüstung dorthin verschieben, wo die Not am größten sei, ergänzte Sturm. Hygieneartikel wie Masken und Handschuhe seien ausreichend vorhanden. "Wir haben relativ früh relativ große Mengen geordert und auch erhalten. Derzeit sehe ich keinen Engpass."

    Fresenius Helios ist nicht nur in Deutschland aktiv, sondern ist über die Tochter Quirónsalud auch in Lateinamerika und Spanien vertreten. Spanien ist neben Italien aktuell in Europa am stärksten von der Corona-Krise betroffen, dort stehen landesweit aber deutlich weniger Intensivbetten zur Verfügung als hierzulande. "In Spanien wird in unseren Kliniken am Anschlag gearbeitet, vor allem in Madrid ist die Lage dramatisch", sagte der Fresenius-Sprecher. "Wir tun alles, um von Deutschland aus den Nachschub zu unterstützen, um die Versorgung dort aufrecht zu erhalten." Quironsalud verfügte eigenen Angaben zufolge zuletzt in Spanien in seinen rund 50 Krankenhäusern über rund 400 Intensivbetten. Wie der Konzern erst vor wenigen Tagen mitgeteilt hatte, soll diese Zahl kurzfristig weiter erhöht werden./tav/zb/eas/mis




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