checkAd

    Bauernpräsident zu Corona-Folgen  167  0 Kommentare Obst und Gemüse werden knapper und teurer

    Osnabrück (ots) - Bauernpräsident zu Corona-Folgen: Obst und Gemüse werden
    knapper und teurer

    Landwirten fehlen Erntehelfer aus Osteuropa - Rukwied warnt: "Nicht gleichwertig
    zu ersetzen"

    Osnabrück. Das Lebensmittelangebot in den Supermärkten wird sich laut
    Bauernpräsident Joachim Rukwied in den kommenden Wochen und Monaten wohl spürbar
    ändern. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Rukwied: "Wir
    müssen damit rechnen, dass es insgesamt zu einer Verknappung bei Obst und Gemüse
    kommen wird." Hintergrund sei der Mangel an Saisonarbeitskräften aus Osteuropa
    im Zuge der Corona-Krise. Pflanzen, Pflegen und Ernten werde in diesem Jahr
    nicht so ablaufen können wie gewohnt. Landwirte stünden derzeit akut vor der
    Entscheidung, ob sie Pflanzgut abbestellten.

    Rukwied sagte: "Wir müssen uns als Verbraucher in den kommenden Monaten
    umstellen." Er gehe zudem davon aus, dass es Preissteigerungen geben werde. Die
    Nachfrage werde auch nicht durch Importe gedeckt werden können, da in den Obst-
    und Gemüseanbau-Regionen in Südeuropa ebenfalls Arbeitskräfte fehlen. Die
    Saisonarbeiter seien auch nicht durch Freiwillige zu ersetzen, betonte Rukwied.
    Die Mitarbeiter aus Osteuropa seien zum Teil seit Jahren oder Jahrzehnten in den
    einzelnen Betrieben tätig und hätten entsprechende Erfahrung.

    Überlegungen der Bundesregierung, Asylbewerber oder Arbeitslose auf den Feldern
    einzusetzen, würden "den Arbeitskräftemangel nur lindern", betonte der
    Bauernpräsident. Das gelte auch für Angebote von Freiwilligen oder
    Vermittlungsplattformen im Netz. "Wir Bauern erleben derzeit eine große
    Solidarität", sagte Rukwied dazu. "Allerdings wollen viele offenbar nur in
    Teilzeit aushelfen. Erntehelfer ist aber ein Vollzeitjob." Er forderte die
    Bundesregierung auf, die Grenzen für Erntehelfer so schnell wie möglich wieder
    zu öffnen. Aber selbst wenn dies geschehe, sei unklar, ob die Saisonkräfte
    tatsächlich zurückkämen.

    ____________________________________________________________________

    Bauern wollen schärfere Düngeregeln im Zweifelsfall vor Gericht stoppen

    Verbandspräsident: Prüfen Erfolgsaussichten - Kritik an Messnetz

    Osnabrück. Die Landwirte in Deutschland überlegen, die beschlossene Verschärfung
    der Düngeverordnung auf gerichtlichem Wege zu stoppen. Bauernpräsident Joachim
    Rukwied kündigte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" an: "Wir
    werden prüfen, ob der Klageweg Aussicht auf Erfolg hat." Die geplanten Maßnahmen
    basierten "auf nicht fachgerechten Vorgaben. Das ist für mich schlichtweg ein
    Unding." Einzelne Maßnahmen wie die pauschale Reduktion der Düngung in einigen
    Regionen um 20 Prozent seien "fachlicher Unsinn".

    Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat die Verschärfung der Düngeverordnung
    beschlossen. Die Maßnahmen sollen dem Schutz des Grundwassers vor
    Nitrateinträgen dienen. Der Stoff gelingt unter anderem beim Düngen mit Gülle
    oder Gärresten in die Umwelt. Rukwied sagte der "NOZ", es greife zu kurz, nur
    die Landwirte für eine Nitratbelastung verantwortlich zu machen. "Alle
    Nitrat-Messstellen in Deutschland müssen auf ihre Validität überprüft werden.
    Und auch andere Faktoren müssen betrachtet werden. Wie dicht sind
    Abwasserleitungen? Das muss überprüft werden."

    Angesichts von Lieferboykott-Aufrufen einzelner Landwirte als Reaktion auf die
    kommende Verschärfung sagte Rukwied: "Die Frustration ist riesig. Ich kann den
    Ärger verstehen." Die Bauern würden ihrem gesellschaftlichen Auftrag aber
    gerecht werden und die Gesellschaft weiter mit Lebensmitteln versorgen. Er
    warnte allerdings: "Wenn die Politik diesen Weg weitergeht, wird die
    familiengetragene Landwirtschaft in Deutschland nach und nach verschwinden."

    Pressekontakt:

    Neue Osnabrücker Zeitung
    Redaktion

    Telefon: +49(0)541/310 207

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4561522
    OTS: Neue Osnabrücker Zeitung



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Bauernpräsident zu Corona-Folgen Obst und Gemüse werden knapper und teurer Bauernpräsident zu Corona-Folgen: Obst und Gemüse werden knapper und teurer Landwirten fehlen Erntehelfer aus Osteuropa - Rukwied warnt: "Nicht gleichwertig zu ersetzen" Osnabrück. Das Lebensmittelangebot in den Supermärkten wird sich laut …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer