VIRUS/Österreichs Vizekanzler Kogler lehnt Corona-Bonds nicht rundweg ab
BERLIN (dpa-AFX) - Der österreichische Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat Gemeinschaftsanleihen der EU, sogenannte Corona-Bonds, nicht völlig ausgeschlossen. "Die Vergemeinschaftung von Schulden im Rahmen von Euro- oder Corona-Bonds kann sinnvoll sein, damit gerade Länder wie Italien, die sehr stark betroffen sind, sich zu erträglichen Zinsen finanzieren können", sagte Kogler der Zeitung "Welt" (Mittwoch). Wichtig sei aber, dass die gemeinsame Schuldenaufnahme nicht unbegrenzt sei und minimale gemeinsame Regeln eingehalten würden. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) hatten sich jedoch zuletzt klar gegen Corona-Bonds ausgesprochen.
Kogler betonte, eine gemeinsame Schuldenaufnahme der EU-Länder dürfe nicht unbegrenzt sein und es müsse minimale gemeinsame Regeln eingehalten werden. "Eine Bedingung wäre beispielsweise, dass Italien endlich damit beginnt, sein Bankensystem zu reformieren. Aber schneller wirken die entsprechenden Programme der Europäischen Zentralbank (EZB) und Milliardenhilfen aus einem vergrößerten europäischen Rettungsschirm (ESM)", sagte der Grünen-Politiker.
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