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    Wie die Medizinbranche von der Corona Pandemie profitiert

    Was von so manchem noch vor wenigen Wochen als „Panikmache“ und „ganz normale Grippe“ bezeichnet wurde, hat sich mittlerweile zu einer Pandemie ausgewachsen, die die gesamte Welt in Atem hält. Das Coronavirus verbreitet sich nach wie vor und hat längst deutliche Einschnitte in das Privatleben und die Industrie bewirkt. Doch wie steht es eigentlich um die Medizinbranche? Der einfachen Logik folgend müsste ein Plus an kranken Menschen auch ein Plus auf der Bilanz von Pharmakonzernen und Co. bedeuten, oder? Wir haben uns intensiv mit der Thematik befasst und berichten nachfolgend von den Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Medizinbranche.

    Vorratskäufe während der Corona Pandemie

    Fällt das Wort „Hamsterkäufe“, denken die meisten Deutschen sofort an Klopapier, im zweiten Moment vielleicht auch noch an Nudeln, Hefe oder tiefgekühlte Fertiggerichte. Die Medizinbranche verzeichnet allerdings Hamsterkäufe der etwas anderen Art. Privatpersonen decken sich vorsorglich mit rezeptfreien Medikamenten – vom Hustensaft über Schmerztabletten bis hin zu pflanzlichen Schlafmitteln und Fiebersenkern – ein und auch Apotheken bemühen sich verstärkt darum, Vorräte anzuhäufen. In den USA besteht derweil insbesondere eine gesteigerte Nachfrage nach verschiedenen Herzmedikamenten und Blutdrucksenkern. Eine einfache Erklärung für diese Entwicklung gibt es nicht. Verschiedene Vertreter der Pharmabranche betonen zumindest, dass in absehbarer Zeit nicht mit einer Knappheit an gängigen Medikamenten, wie etwa Ibuprofen oder verschiedenen Antibiotika, gerechnet werden muss. Dennoch: Völlig unbegründet sind die Sorgen, die Menschen zum Medikamenten-Hamsterkauf bewegen, nicht. Schließlich werden viele Präparate aus Asien geliefert und es ist noch immer unklar, inwiefern es tatsächlich zu Lieferengpässen kommen könnte. 

    Antikörper Forschung führt zu Börsen Shootingstars

    Als vielversprechend im Kampf gegen Corona gilt die Antikörper Forschung. Dies spiegelt sich auch in den Entwicklungen an der Börse wider. Unternehmen, die sich mit dieser Art der Forschung befassen, allen voran der zuvor recht unbekannte Biotechkonzern Regeneron, werden zu wahren Shootingstars. Ein Papier des eben benannten Unternehmens war im Januar noch rund $ 330 wert, im März waren es zwischenzeitlich $ 500, Ende Mai liegt der Wert der Aktie bei über $ 580. Branchenkenner und erfahrene Aktionäre vermuten, dass Firmen, die den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Telemedizin zuzuordnen sind, gute Chancen haben, es Regeneron gleichzutun und bedingt durch die Corona Pandemie rapide an Wert zuzulegen. Auch deutsche Heimtest Anbieter wie Lykon oder Cerascreen haben die finanziellen Möglichkeiten erkannt und bieten laut Beste-Hilfe inzwischen eigene Antikörper Tests an, die jedermann zu Hause durchführen kann.

    Desinfektionsmittel und Mundschutz nach wie vor gefragt

    Wenn es zwei Dinge gibt, die in der Coronazeit als unverzichtbar gelten, dann sind es diese: Desinfektionsmittel und Mundschutz. Schon vor Wochen, als noch nicht absehbar war, dass sich das Virus zur Pandemie auswachsen würde, waren diese Produkte schneller ausverkauft als man zur Drogerie oder zur Apotheke rennen konnte. Privatpersonen greifen mittlerweile vermehrt zu selbstgenähten Behelfsmasken, mit denen sie zumindest ihr Umfeld bedingt schützen können. Hochwertige und klassifizierte Schutzmasken der Kategorien FFP1, FFP2 und FFP3 können dadurch aber keinesfalls ersetzt werden. Während es im privaten Alltag ausreichen mag, die Hände zu waschen und Abstand zu halten, gehört die Schutzausrüstung in Altenheimen, Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen, zum Beispiel Dialyse-Zentren, zum absoluten „Muss“ – sofern denn genügend Vorrat vorhanden ist. Hersteller von medizinischer Schutzausrüstung können den eingehenden Bestellungen oftmals nicht gerecht werden und mussten vielerorts einen Order-Stopp verhängen. Derweil stellen Unternehmen aus anderen Branchen ihre Produktion um: Textilfirmen nähen Mund-Nasen-Bedeckungen und der australische Saftproduzent „The Food Revolution“ stellt neuerdings Desinfektionsmittel her.

    Impfstoff-Entwickler als Gewinner Nummer 1

    Es ist eine spezielle Frage, die die Menschen in Deutschland und der Welt umtreibt: Wann wird es einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben? Eine klare Antwort darauf gibt es bislang nicht. Doch Unternehmen rund um die Welt befassen sich mit der Entwicklung eines solchen Impfstoffs und befinden sich dabei inmitten eines Wettrennens, aus dem ein glorreicher Gewinner hervorgehen wird. Wer das Rennen machen wird, lässt sich bis dato kaum abschätzen. Doch der Konzern, der den ersten wirksamen Corona Impfschutz auf den Markt bringen wird, wird zweifelsohne nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch satten Profit ernten.

    Online Betrugsmaschen: Masken, Testkits und Fake-Medikamente

    Wie fast schon zu erwarten war, hat die Corona Krise einige Menschen dazu animiert, die Notlage ihrer Mitmenschen auszunutzen und in betrügerischer Manier Geld zu machen. So erhalten derzeit immer mehr Personen E-Mails, die Schutzmasken, Corona Testkits, mit denen man sich vermeintlich selbst von zu Hause aus auf das Virus testen kann, und Fake-Medikamente bewerben. Dabei handelt es sich eindeutig um Spam-Mails, die teils aber recht professionell wirken und so manchen daher tatsächlich zu einem Kauf bewegen. Die Folge: Das Geld ist weg und die gekaufte Ware wird selbstverständlich nicht zugesendet.

    Medizinbranche ist nicht zu 100 % krisenfest

    Abschließend bleibt zu sagen, dass die Medizinbranche zwar in Teilen stark von der Corona Pandemie profitiert – siehe Hersteller von medizinischer Schutzausrüstung, Pharmakonzerne und Biotechunternehmen – aber insgesamt keineswegs als zu 100 % krisenresistent zu bezeichnen ist. Die Corona Pandemie beeinflusst die gesamte Weltwirtschaft und sorgt für Unsicherheiten, unerwartete Wendungen und Herausforderungen, von denen auch die Medizinbranche nicht gänzlich verschont bleibt.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    Wie die Medizinbranche von der Corona Pandemie profitiert Was von so manchem noch vor wenigen Wochen als „Panikmache“ und „ganz normale Grippe“ bezeichnet wurde, hat sich mittlerweile zu einer Pandemie ausgewachsen, die die gesamte Welt in Atem hält. Das Coronavirus verbreitet sich nach wie vor und hat …

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