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     2569  0 Kommentare Bullen zwischen Überverkauftheit und Konjunktursorgen

    Eine Schwäche bei der Entwicklung des Ölpreises trieb die Aktienmärkte gestern kräftig an. Venezuelas Präsident Hugo Chavez nimmt für sich den Sieg in der am Sonntag vollzogenen Volksabstimmung in Anspruch. Das eliminierte eine der Unsicherheiten auf dem Ölmarkt. Die anderen, allen voran Yukos und die prekäre Lage im Irak, haben unverändert Gültigkeit.

    Die New York Federal Reserve Bank gab gestern bekannt, dass ihr Empire State Index im August auf 12,6 und damit auf den niedrigsten Stand seit März 2003 gefallen ist. Im Juli hatte das die Industrieaktivitäten messende Barometer bei 35,6 notiert. Bereits am Freitag war berichtet worden, dass die Produzentenpreise im Juli in den USA lediglich um 0,1 Prozent gestiegen sind. Zumindest hinsichtlich des Gesamt-Index hatte man mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Das Handelsbilanz-Defizit ist im Juni deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zudem notiert der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für August bei 94,0. Hier hatte man mit 97,0 bis 98,0 nach zuvor 96,7 gerechnet.

    Damit noch nicht genug der Hinweise auf eine konjunkturelle Abkühlung. Der Weekly Leading Index des Economic Cycle Research Institute nimmt gegenwärtig praktisch nicht mehr zu. Das bedeutet zwar noch nicht, dass die Wirtschaft in ungefähr acht Monaten schrumpfen wird (so weit reicht der Vorlauf dieses Indikators), aber viel fehlt nicht mehr. Im zeitlichen Verlauf kann man zuletzt klar die Parallelität zur Entwicklung des Ölpreises ausmachen. Und so liegt es nahe, im Umkehrschluss auf einen Zusammenbruch des Ölpreises zu hoffen, den die Finanzmärkte als Steilvorlage für einen Fortgang der wirtschaftlichen Erholung betrachten.

    Aktien: Die Indices konnten gestern deutlich zulegen, womit sich die Vermutung einer Stabilisierung auf den erreichten Niveaus zunächst bestätigt hat. Gekauft wurden vor allem die ausgebombten Titel. Die ersten Mutigen steigen in die stark überverkauften Märkte ein. Der Transportindex zeigte sich ein weiteres Mal stark. Die Technologiewerte, die im NDX zusammengefasst sind, liefen zwar gut, aber ihre Performance war kaum besser als die der breiten Indices. Der Housing-Index machte sich positiv bemerkbar. Er überwand die Widerstandszone bei 371 und zugleich die abwärts gerichtete Trendlinie von Anfang März. Die Bewegung des SOX ist im gestrigen Kontext schon fast als jämmerlich zu bezeichnen – gerade mal ein Prozent Zuwachs. Der Nikkei griff über Nacht die Vorlage der Amerikaner nur zögerlich auf.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen zwischen Überverkauftheit und Konjunktursorgen Eine Schwäche bei der Entwicklung des Ölpreises trieb die Aktienmärkte gestern kräftig an. Venezuelas Präsident Hugo Chavez nimmt für sich den Sieg in der am Sonntag vollzogenen Volksabstimmung in Anspruch. Das eliminierte eine der …