checkAd

    ROUNDUP/Heizungsbauer  226  0 Kommentare Klimafreundlichen Wasserstoff stärker für Wärme nutzen

    ALLENDORF/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Heizungsbauer Viessmann hat sich für eine stärkere Nutzung von Wasserstoff in privaten Haushalten ausgesprochen. Bereits heute könnte im bestehenden Netz dem Erdgas bis zu 20 Prozent Wasserstoff beigemischt werden, sagte Firmenchef Max Viessmann der Deutschen Presse-Agentur. Dann könnte Wasserstoff in den bestehenden Heizungen mit einem hohen Wirkungsgrad klimaneutral in Wärme umgewandelt werden. Durch die Verwendung von Wasserstoff in allen drei Sektoren Mobilität, Strom und auch Wärme könnten laut einer Studie der Deutschen Energie Agentur (Dena) 360 Milliarden Euro bis 2050 eingespart werden.

    Die EU-Kommission will die Produktion klimafreundlichen Wasserstoffs in den kommenden Jahren mit Milliarden-Subventionen fördern. Bei der Nutzung von Wasserstoff entstehen keine Treibhausgase. Doch muss zur Herstellung mit großem Energieaufwand Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Klimafreundlich ist diese Elektrolyse nur, wenn dafür nachhaltig produzierte Energie verwendet wird, also zum Beispiel Strom aus Sonne oder Wind. Derzeit wird Wasserstoff noch zu mehr als 90 Prozent mit Hilfe fossiler Energien abgespalten, so genannter "grüner Wasserstoff" ist etwa vier mal so teuer.

    Die EU will den Wasserstoff vor allem für Prozesse verwenden, die sonst nicht zu annehmbaren Kosten klimafreundlich umgestaltet werden können. Das sind mittelfristig vor allem die Stahlproduktion und der Schwertransport. Die Bundesregierung hat Mitte Juni eine eigene Wasserstoffstrategie vorgestellt und Förderung im Umfang von neun Milliarden Euro angekündigt.

    Viessmann wirbt dafür, das Gasnetz als Energiespeicher zu nutzen und Wasserstoff zur Wärmegewinnung zu nutzen. "Die Heizungsindustrie bietet mit Brennstoffzellen und Gasbrennwertgeräten sowie der Beimischung zum Gas bereits konkret umsetzbare Anwendungen", sagte Max Viessmann, der auch im nationalen Wasserstoffrat sitzt. "Wir können schon heute unseren Beitrag leisten. Wir müssen heute die Weichen stellen und unsere Verantwortung für nachkommende Generationen deutlich ernster nehmen."

    Der Wärmemarkt stehe derzeit für bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen und sei damit der relevanteste Sektor bei der Energiewende. "Es besteht ein sehr konkreter Handlungsbedarf. Klimaschutz ist eine Frage des Willens und keine der technologischen Möglichkeiten, denn diese sind heute vorhanden!"

    Die Wasserstoff-Beimischung zum Haushaltsgas könne perspektivisch bei entsprechender Ertüchtigung des Netzes noch gesteigert werden, erklärte Viessmann. Zudem könne das Gasnetz als Speicher für erneuerbare Energien genutzt werden, wenn der überschüssige Strom über Power-To-Gas-Anlagen in Wasserstoff gewandelt werde./ceb/DP/zb




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/Heizungsbauer Klimafreundlichen Wasserstoff stärker für Wärme nutzen Der Heizungsbauer Viessmann hat sich für eine stärkere Nutzung von Wasserstoff in privaten Haushalten ausgesprochen. Bereits heute könnte im bestehenden Netz dem Erdgas bis zu 20 Prozent Wasserstoff beigemischt werden, sagte Firmenchef Max Viessmann …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer