checkAd

    FOREX-Report  633  0 Kommentare Trump positiv getestet – Risikoaversion zum Wochenende?

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1716 (06:26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1714 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105,65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123,76. EUR-CHF oszilliert bei 1,0788.

    Nachdem die Finanzmärkte in dieser Woche die Corona-Lage hinsichtlich vermehrter positiver Testfälle in der westlichen Welt (hohe Korrelation zu erhöhter Anzahl der Tests!) ebenso ignorierten als auch zarte Indizien einer rückläufigen Konjunkturdynamik (just in dem Moment, da das Establishment zugibt, die Erholung unterschätzt zu haben), ergibt sich am Freitag früh ein verändertes Bild.

    Die Meldung, dass US-Präsident Trump und seine Frau positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, löste zumindest kurzfristig eine Welle der Risikoaversion aus. Fakt ist, dass Donald Trump bezüglich seines Alters in eine hohe Risikoklasse fällt, das gilt nicht für sein Frau.

    Anzumerken ist, ob es nur einen positiven Test gibt oder eine Infizierung, denn diese Tests sind nicht geeignet für eine medizinische Diagnose. Sie stellen fest, dass genetische Corona „Schnipsel“ nachgewiesen wurden.

    Für die Märkte stellt sich die Frage, wie viele Mitarbeiter und Träger von Regierungsämtern jetzt in die Quarantäne geschickt werden müssen.

    Wir wünschen allen Menschen, die positiv getestet wurden, dass sie nicht infiziert sind. Denjenigen, die infiziert sind, wünschen wir von Herzen baldige Genesung.

    Heute schaut der Finanzmarkt auf Gesundheitsbulletins aus Washington und den US-Arbeitsmarktbericht. Der Markt sollte auch auf die Dynamik der US-Neuverschuldung schauen. Per 30.9. wurde mit 26,95 Billionen USD ein neuer Rekord aufgestellt. Die NVS liegt dieses Jahr bisher bei 3.744 Mrd. USD (18,5% BIP).

    Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

    Nach der Konjunkturerholung der letzten Monate sind Dynamikverluste ex China/Asien erkennbar. Die im Westen aufgeflammte Corona-Sensibilität und die damit verbundenen Sorgen um Lockdowns als auch die prekären politischen Situationen in US-Politik und in der US-Gesellschaft zeichnen dafür verantwortlich.

    Eurozone: Positive Überraschungsmomente werden rarer

    Laut finaler Berechnung stellte sich der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf 53,7 Punkte (Prognose 53,7).

    Die Arbeitslosenrate der Eurozone lag per August bei 8,1% (Prognose 8,1%) nach zuvor 8,0% (revidiert von 7,9%).

    Die Erzeugerpreise stiegen per Berichtsmonat August im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,1%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,6%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 2,5% (Prognose -2,7%) nach zuvor -3,1% (revidiert von -3,3%).

    In Irland stieg der Index des Verbrauchervertrauens per September von zuvor 58,9 auf 60,7 Punkte.

    USA: Leichte Konjunkturbewölkung

    Gemäß Berechnungen im Rahmen des Challenger Reports (angekündigte Entlassungen) waren per September 118.804 nach zuvor 115.760 Jobs betroffen (Vorjahreswert 41.557).

    Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich in der Berichtswoche per 26. September auf 837.000 (Prognose 850.000) nach zuvor 873.000 (revidiert von 870.000).

    Persönliche Einkommen sanken im Monatsvergleich per August um 2,7% (Prognose -2,4%) nach zuvor 0,5% (revidiert von 0,4%). Persönliche Konsumausgaben legten um 1,0% (Prognose 0,8%) nach zuvor 1,5% (revidiert von 1,9%) zu.

    Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich auf 53,2 Punkte. Der vorläufige Wert lag bei 53,5 Zählern.

    Der von ISM ermittelte Einkaufsmanagerindex sank per September von zuvor 56,0 auf 55,4 Punkte (Prognose 56,4).

    Die Bauausgaben stiegen im Monatsvergleich per August um 1,4% (Prognose 0,8%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,1%).

    Japan: Arbeitsmarkt, ein nachlaufender Indikator

    Die Arbeitslosenrate legte per August von zuvor 2,9% auf 3,0% zu (Prognose 3,0%).

    Der Index des Verbrauchervertrauens stieg per September von 29,3 auf 32,7 Punkte und markierte den höchsten Wert seit März 2020.

    Russland: Rückgang der Devisenreserven

    Die Devisenreserven lagen in der Berichtswoche per 25. September bei 580,7 nach zuvor 590,9 Mrd. USD.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD impliziert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1850 – 80 eröffnet neues Aufwärtspotential.

    Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Folker Hellmeyer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

    *Werbelink

    Mehr anzeigen

    Verfasst von Folker Hellmeyer
    FOREX-Report Trump positiv getestet – Risikoaversion zum Wochenende? Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1716 (06:26 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1714 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105,65. In der Folge notiert …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer