"Corona hat unsere Branche gebeutelt" / Rückkehr auf Vorkrisenniveau nicht vor 2022 erwartet (FOTO)
Wiesbaden (ots) - Die hessische Chemie- und Pharmaindustrie rechnet aufgrund der
Corona-Krise mit einem insgesamt schlechten Geschäftsjahr. Dabei ist der Verlauf
in der klassischen Chemie schwächer als in der pharmazeutischen Industrie, die
im Hinblick auf die Impfstoffentwicklung derzeit eine "Front-Runner-Position"
einnimmt.
"Die seit Ende 2018 eingetretene rezessive Entwicklung wurde durch die Folgen
der Corona-Pandemie noch einmal deutlich verschärft", betonte der
Vorstandsvorsitzende des Arbeitgeberverbandes HessenChemie, Oliver Coenenberg
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH). So lag der Gesamtumsatz der
chemisch-pharmazeutischen Industrie in Hessen im bisherigen Jahresverlauf mit
17,9 Milliarden Euro um 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Produktion
verzeichnete einen Rückgang von 2,0 Prozent. Die Beschäftigung blieb hingegen
noch stabil.
Corona-Krise mit einem insgesamt schlechten Geschäftsjahr. Dabei ist der Verlauf
in der klassischen Chemie schwächer als in der pharmazeutischen Industrie, die
im Hinblick auf die Impfstoffentwicklung derzeit eine "Front-Runner-Position"
einnimmt.
"Die seit Ende 2018 eingetretene rezessive Entwicklung wurde durch die Folgen
der Corona-Pandemie noch einmal deutlich verschärft", betonte der
Vorstandsvorsitzende des Arbeitgeberverbandes HessenChemie, Oliver Coenenberg
(Sanofi-Aventis Deutschland GmbH). So lag der Gesamtumsatz der
chemisch-pharmazeutischen Industrie in Hessen im bisherigen Jahresverlauf mit
17,9 Milliarden Euro um 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Produktion
verzeichnete einen Rückgang von 2,0 Prozent. Die Beschäftigung blieb hingegen
noch stabil.
Insbesondere die klassische Chemie als Vorleistungsgüterindustrie ist von den
Auswirkungen der Krise stark betroffen. Die Umsätze gingen bis August um 8,8
Prozent zurück, die Produktion sank um 4,7 Prozent. Im Vergleich dazu beweist
sich der Pharmasektor mit einem Gesamtumsatz von 8,1 Milliarden Euro als
Stabilitätsanker (+ 5,9 Prozent). Die Produktion stieg um 1,6 Prozent.
Keine schnelle Erholung erwartet
Laut einer Verbandsumfrage des Arbeitgeberverbandes HessenChemie bewerten 65
Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Wirtschaftslage schlechter als im
Vorjahr. 58 Prozent erwarten für 2020 einen Rückgang ihrer Produktion, 52
Prozent sinkende Erträge. Auch wenn die Erwartungen für 2021 wieder etwas
positiver ausfallen, wird eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau nicht vor 2022
erwartet.
"Die Pandemie ist eine der größten Bewährungsproben, die wir bisher erlebt
haben", betonte der Vorstandsvorsitzende des VCI Hessen Jochen Reutter (GSK
Vaccines GmbH). Bei deren Bekämpfung nehmen insbesondere die hessischen
Pharmaunternehmen mit der Impfstoffentwicklung und Produktion eine
"Front-Runner-Position" ein. Die Politik müsse hier dem dringlichen
Impfstoff-Bedarf gerecht werden und Lösungen für die schnelle Genehmigung der
Impfstoff-Produktion auch in neuen Anlagen schaffen.
Zukunftsthemen weiterhin angehen
Die Chemieverbände Hessen fordern von der Politik die relevanten Zukunftsthemen
nicht aus den Augen zu verlieren. Der Klimaschutz sei für sie ein essenzielles
Thema, so Reutter. "Europa mit dem Green Deal bis 2050 klimaneutral aufzustellen
kann gelingen, allerdings nur mit einer Stabilisierung der Strompreise und
ausreichenden Kapazitäten bei der nachhaltigen Energieproduktion." Ferner sei
der Emissionshandel das geeignete Instrument, um den CO2-Ausstoß zu begrenzen.
Die von den Chemieverbänden seit langer Zeit geforderte Unternehmenssteuerreform
muss jetzt kommen und die bestehende Belastung von 31 Prozent auf 25 Prozent
absenken. Nur so kann der Standort im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig
bleiben.
Rechtsanspruch auf Homeoffice ist überflüssig und schädlich
Mobiles Arbeiten habe sich in der Pandemie als relevantes und funktionierendes
Instrument erwiesen, "ein gesetzlicher Anspruch auf Homeoffice geht aber
komplett an der betrieblichen Praxis vorbei und wir lehnen dies daher
entschieden ab!", so Coenenberg. Anstatt über eine bürokratische Regelung
nachzudenken, müsse man vielmehr das Arbeitszeitgesetz modernisieren und
flexibler gestalten.
Darüber hinaus sollten die Sozialabgaben auch über 2021 hinaus auf maximal 40
Prozent begrenzt werden, "denn steigende Lohnzusatzkosten verteuern die Arbeit
und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit", so Coenenberg abschließend.
Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/53824/4748303
OTS: Arbeitgeberverband HessenChemie
Auswirkungen der Krise stark betroffen. Die Umsätze gingen bis August um 8,8
Prozent zurück, die Produktion sank um 4,7 Prozent. Im Vergleich dazu beweist
sich der Pharmasektor mit einem Gesamtumsatz von 8,1 Milliarden Euro als
Stabilitätsanker (+ 5,9 Prozent). Die Produktion stieg um 1,6 Prozent.
Keine schnelle Erholung erwartet
Laut einer Verbandsumfrage des Arbeitgeberverbandes HessenChemie bewerten 65
Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Wirtschaftslage schlechter als im
Vorjahr. 58 Prozent erwarten für 2020 einen Rückgang ihrer Produktion, 52
Prozent sinkende Erträge. Auch wenn die Erwartungen für 2021 wieder etwas
positiver ausfallen, wird eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau nicht vor 2022
erwartet.
"Die Pandemie ist eine der größten Bewährungsproben, die wir bisher erlebt
haben", betonte der Vorstandsvorsitzende des VCI Hessen Jochen Reutter (GSK
Vaccines GmbH). Bei deren Bekämpfung nehmen insbesondere die hessischen
Pharmaunternehmen mit der Impfstoffentwicklung und Produktion eine
"Front-Runner-Position" ein. Die Politik müsse hier dem dringlichen
Impfstoff-Bedarf gerecht werden und Lösungen für die schnelle Genehmigung der
Impfstoff-Produktion auch in neuen Anlagen schaffen.
Zukunftsthemen weiterhin angehen
Die Chemieverbände Hessen fordern von der Politik die relevanten Zukunftsthemen
nicht aus den Augen zu verlieren. Der Klimaschutz sei für sie ein essenzielles
Thema, so Reutter. "Europa mit dem Green Deal bis 2050 klimaneutral aufzustellen
kann gelingen, allerdings nur mit einer Stabilisierung der Strompreise und
ausreichenden Kapazitäten bei der nachhaltigen Energieproduktion." Ferner sei
der Emissionshandel das geeignete Instrument, um den CO2-Ausstoß zu begrenzen.
Die von den Chemieverbänden seit langer Zeit geforderte Unternehmenssteuerreform
muss jetzt kommen und die bestehende Belastung von 31 Prozent auf 25 Prozent
absenken. Nur so kann der Standort im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig
bleiben.
Rechtsanspruch auf Homeoffice ist überflüssig und schädlich
Mobiles Arbeiten habe sich in der Pandemie als relevantes und funktionierendes
Instrument erwiesen, "ein gesetzlicher Anspruch auf Homeoffice geht aber
komplett an der betrieblichen Praxis vorbei und wir lehnen dies daher
entschieden ab!", so Coenenberg. Anstatt über eine bürokratische Regelung
nachzudenken, müsse man vielmehr das Arbeitszeitgesetz modernisieren und
flexibler gestalten.
Darüber hinaus sollten die Sozialabgaben auch über 2021 hinaus auf maximal 40
Prozent begrenzt werden, "denn steigende Lohnzusatzkosten verteuern die Arbeit
und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit", so Coenenberg abschließend.
Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de
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