US-Indizes: Bullen reizen den Spielraum der Formationen aus
Es ist schon verrückt, was da gerade schon wieder an den Aktienmärkten los ist. Wofür die Bären fast 3 Wochen benötigt haben, brauchen die Bullen gerade einmal drei Tage.
Es ist schon verrückt, was da gerade schon wieder an den Aktienmärkten los ist. Wofür die Bären fast 3 Wochen benötigt haben, brauchen die Bullen gerade einmal drei Tage. Gemeint sind hiermit konkret die jüngsten Kursbewegungen im Nasdaq 100.
Kursverluste von rund 10 % binnen weniger Tage aufgeholt
Der Technologieindex ist vom Hoch des 12. Oktober bei rund 12.200 Punkten bis zum Tief des 2. November bei 10.957 Punkten in 15 Handelstagen um etwas mehr als 10 % gefallen.
Seit Dienstag hat er nun bis gestern auf 12.115 Punkte zugelegt. Das ist ein Kursanstieg um 9,3 % binnen drei Handelstagen. Und mit diesem Kursanstieg hat der Index exakt die Range ausgenutzt, die ihm das mögliche symmetrische Dreieck bietet, welches ich am Dienstag dieser Woche ins Spiel gebracht habe (dicke rote und grüne Linie im Chart).
Dazu hatte ich geschrieben, dass sich der Nasdaq 100 seit dem Tief vom Freitag am schwächsten präsentierte, weil noch ein intakter Abwärtstrend innerhalb der übergeordneten Konsolidierung herrschte. Doch inzwischen hat der Nasdaq 100 zum S&P 500 aufgeschlossen, der gestern ebenfalls seine obere Begrenzungslinie der möglichen Dreiecksformation erreicht hat.
Der S&P 500 hat damit Kursverluste von fast 9 % binnen 4 Tagen aufgeholt.
Dow Jones zeigt sich leicht schwächer
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Der Dow Jones tanzt hier etwas aus der Reihe, und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Denn einerseits konnte er die obere Begrenzungslinie noch nicht erreicht werden. Andererseits haben wir es hier aber auch nicht mit einem Dreieck, sondern einer möglichen Flagge zu tun.
Und in allen drei Indizes stellt sich nun die Frage, ob wir Korrekturen in Form von simplen ABC-Bewegungen gesehen haben oder sich die Dreiecks- und Flaggen-Formationen noch etwas fortsetzen, die Indizes also in Kürze wieder nach unten drehen.
Setzen die Märkte auf einen Präsidenten Biden?
Es gibt, wie eigentlich fast immer in der derzeitigen Marktphase, gute Argumente für steigende UND fallende Kurse. Die gestiegenen Kurse begründen die Medien aktuell damit, dass die Anleger darauf setzen, auch mit Joe Biden als US-Präsident keine Steuererhöhungen oder stärkere Marktregulierungen zu bekommen, weil der Senat überwiegend in der Hand der Republikaner bleibt. Gleiches gelte für eine massive Ausweitung der Staatsausgaben durch neue Corona-Hilfen.