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    Deutsche kaufen immer häufiger in China

    Der Onlinehandel boomt und seit dem Lockdown im März konnten Onlinehändler Rekordumsätze verzeichnen. Dabei ist es schon lange nicht mehr der deutsche Internethandel, der seine Waren anbietet.

    Immer mehr chinesische Unternehmen strömen auf den Markt und wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Neben vielen kleinen Shops, die auf verschiedenen sozialen Netzwerken beworben werden, sind aber vor allem chinesische Händler auf der Plattform Amazon zu finden. Nach anfänglicher Skepsis bestellen aber immer mehr Deutsch ihre Waren bei diesen Händlern.

    Die Preise sind unschlagbar

    Die Chinesen drängen vor allem mit unsagbar günstigen Preisen auf dem Markt. Zu Beginn hat dies die Käufer noch eher abgeschreckt. Auch die lange Lieferzeit wollen die Nutzer nicht in Kauf nehmen. Zudem machen Retouren von ausländisch bestellten Waren das Einkaufserlebnis nicht angenehmer. Meist die Rücksendung mit viel Stress verbunden, auf den E-Shopper bisher verzichten wollten.

    Dies hat sich allerdings geändert. Das Geld sitzt seit Corona nicht mehr so locker und die Menschen sparen. Somit werden immer günstigere Produkte bestellt und die Lieferzeit mit einkalkuliert, da keiner weiß, was noch alles auf uns zukommt. Der Vorteil dabei ist, dass es mittlerweile auch Unternehmen gibt, die mit den chinesischen Händlern zusammenarbeiten und so auch eine Sendungsverfolgung für den deutschen Markt anbieten. So kann der Kunde genau verfolgen, wo sein Paket ist und wann es geliefert wird. Mit rein chinesischen Sendungsverfolgungen ist dies sehr schwierig. Wie aus dem E-Shopper-Barometer der DPD hervorgeht, möchten nämlich 73 % der Konsumenten wissen, wann ihr Paket ankommt. Mit einer solchen Sendungsverfolgung dürfte dies kein Problem mehr sein.

    E-Shopper-Barometer von DPD

    In der Regel wurden vor allem Waren aus dem EU-Ausland bestellt. Doch in den letzten Monaten haben die Deutschen immer häufiger bei Onlinehändlern aus Amerika und China bestellt. Wie eine Studie belegt, hat das Einkaufsvolumen bei diesen Händlern stark zugelegt. Im E-Shopper-Barometer zeigt sich, dass 16,6 % der Deutschen auf ausländischen Webseiten einkaufen. Die Händler aus China spielen mittlerweile eine große Rolle. Sie haben einen Anteil von 44 %, was einen Zuwachs von 33 % gegeben dem Jahr 2016 bedeutet.

    Insgesamt wurden über 24.000 Konsumenten aus 22 Ländern befragt. In Deutschland wurden 1.550 Menschen über das Konsumverhalten interviewt. Alle gaben an, dass die Kundenfreundlichkeit besonders wichtig sei. Auf Nachfragen, warum denn im Ausland bestellt wurde, antworteten 55 % der Konsumenten, dass das gesuchte Produkt im eigenen Land nicht verfügbar war. 47 % hingegen gaben die Antwort, dass es im Ausland deutlich günstiger war.

    Vor allem Technik (15 %), Video Games (14 %) und Fashion (12 %) wurden dabei im Ausland gekauft. Zudem gaben 79 % der Konsumenten an, dass sie großen Wert auf die Lieferoption legen. Vor allem im Ausland gibt es zahlreiche Shops, die kostenfreie Retouren anbieten – im Gegensatz zu Deutschland.

    Das Problem mit den ausländischen Retouren

    Das größte Problem der Konsumenten ist die Retoure bei ausländischen Waren. Daher sind viele der Shops aus dem Ausland sehr kulant und bieten kostenfreie Retouren an. Insbesondere Händler aus China nutzen diesen Service, um einen Fuß in den deutschen Markt zu bekommen – mit Erfolg. Denn gerade chinesische Shops liegen mit 44 % im Trend, gefolgt von den USA mit 32 % und Großbritannien mit 29 %. Dies zeigt sich auch daran, dass China ein enormes Wirtschaftswachstum aufweisen kann und die Corona-Krise mittlerweile kaum noch spürt.

    Im E-Shopper-Barometer gaben allerdings auch 39 % der Kunden an, dass sie nicht zufrieden waren. Ganze 12 % haben ihre Waren wieder zurückgeschickt und würden nicht mehr im Ausland einkaufen.  Dies mag natürlich auch daran liegen, dass die Lieferzeiten sehr lange sind und es keine richtige Sendungsverfolgung für Deutschland gibt. So kann der Konsument nur warten und hat keine Möglichkeit zu erfahren, wann das Paket denn ankommt.

    Erstaunlich ist jedoch auch, wie sich das Shopping-Verhalten ändert. Bücher werden kaum noch online bestellt, dafür jedoch mehr Lebensmittel. Doch auch der Anteil der mobilen Endgeräte nimmt stark zu. Die Befragten gaben an, dass sie vor allem über das Handy oder Tablet ihre Waren einkaufen. Einkäufe über PC und Laptop werden immer seltener getätigt. Dies mag an den hervorragenden Apps liegen, die vor allem ausländische Onlinehändler anbieten.

    Die Apps sind sehr übersichtlich und bieten tatsächlich ein einfaches und unkompliziertes Bestellen. Hier müssen sich die deutschen Händler entweder schnell umstellen oder sie bleiben wie so vieles in Deutschland auf der Strecke. Auch die Kundenfreundlichkeit ist vor allem in ausländischen Shops deutlich höher, wie viele Nutzer berichten.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
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