Micronas
Markteintritt bei Digital TV
Der auf Produkte für Audio-Anwendungen spezialisierte Halbleiterhersteller Micronas AG will mit der Übernahme des Geschäftsbereichs "Image und Video" von Infineon 123541 im
Digital-TV Bereich Fuss fassen.
CEO Kalsbach erläutert auf einer Pressekonferenz im Rahmen der diesjährigen Electronica-Messe in München Hintergründe dieses Schachzugs.
CEO Kalsbach erläutert auf einer Pressekonferenz im Rahmen der diesjährigen Electronica-Messe in München Hintergründe dieses Schachzugs.
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Micronas zielt auf den DVB-Standard (Digital Video Broadcast) ab und will hier die Entwicklung kompletter Chiplösungen für entsprechende Fernsehgeräte vorantreiben. Das von Infineon übernommene
Know-how soll zunächst dazu dienen, flimmerfreie Video-Darstellung zu unterstützen. Das ist in Zusammenhang mit der Präsentation von Internet-Seiten, bzw. generell von stehenden Bildern besonders
wichtig. Die effektiv relativ niedrige Bildwiederholfrequenz des aktuellen analogen Fernsehstandards macht sich dann nämlich besonders störend bemerkbar. Darüber hinaus soll eine kürzlich bekannt
gegebene strategische Kooperation mit Zugang zu MPEG-2 Know-how verschaffen.
Der Digital-TV Markt ist bisher beherrscht von Lösungen, die auf Set-Top Boxen basieren. Diese bereiten Kabelsignale so auf, dass man zur Darstellung ein normales Fernsehgerät benutzen kann. Micronas glaubt, dass die Funktionalität der Set-Top Boxen zukünftig in das TV-Gerät integriert wird. Das Angebot des Unternehmens peilt denn auch genau dieses Segment an und will separate Boxen überflüssig machen.
DVB kommt der Entwicklung solcher Geräte insofern entgegen, als dass mit DVB-CI (Common Interface) eine PC-Card-ähnliche Schnittstelle definiert wurde, über die die Funktionalität des digitalen Fernsehers neuen Anforderungen angepasst werden kann. Gemäß der von DVB vorgeschlagenen Multimedia Home Platform (MHP) ist mittels unterschiedlicher SmartCards der Empfang verschiedener TV-Dienste möglich. Dies ist die Basis für Anbieter von digitalen TV-Geräten, die sich nun auf die Entwicklung einer einzigen Hardware-Plattform konzentrieren können, statt sich mit einer Vielzahl von Kabelanbieter-spezifischen Varianten zu verzetteln.
Micronas erwartet, dass im Jahre 2003 etwa ein Drittel des Digital-TV-Marktes auf integrierte Fernsehgeräte entfällt. Zwei Drittel bleiben bei den Set-Top Boxen. Das Unternehmen will seine ersten Produkte für integrierte Digital-TV Geräte bereits im Jahre 2001 ausliefern.
Mit dieser strategischen Ausrichtung nimmt Micronas hier in Europa vor allem ins Visier. Man darf gespannt sein, wie das Rennen ausgeht. Micronas betritt einen großen, sehr preissensitiven Markt mit relativ wenigen Marktteilnehmern. Bisher hat das Unternehmen – sehr erfolgreich - Nischen bedient. In solchen Märkten verkaufen sich moderne Produkte fast von selbst. Nun werden Vertrieb und Marketing eine wesentlich größere Rolle spielen.
Die Zürcher Kantonalbank empfahl Anfang November im Zusammenhang mit den Zahlen für die ersten neun Monate 127600 die Aktie von Micronas zum Kauf. Die Übernahme des Infineon-Bereichs würde zwar vor allem in den Jahren 2000 und 2001 den Gewinn verwässern, Micronas werde aber in den nächsten Jahren überproportional von der digitalen Revolution in der Unterhaltungselektronik profitieren. Aufgrund der Bewertung wurde bei einem Kurs um 550 € ein Potenzial von mindestens 20% gesehen.
Die Aktie kann heute um 8% auf 475 € zulegen. GD30 bei 500 stark fallend. Die überverkaufte Technik legt zunächst eine technische Erholung nahe.
Der Digital-TV Markt ist bisher beherrscht von Lösungen, die auf Set-Top Boxen basieren. Diese bereiten Kabelsignale so auf, dass man zur Darstellung ein normales Fernsehgerät benutzen kann. Micronas glaubt, dass die Funktionalität der Set-Top Boxen zukünftig in das TV-Gerät integriert wird. Das Angebot des Unternehmens peilt denn auch genau dieses Segment an und will separate Boxen überflüssig machen.
DVB kommt der Entwicklung solcher Geräte insofern entgegen, als dass mit DVB-CI (Common Interface) eine PC-Card-ähnliche Schnittstelle definiert wurde, über die die Funktionalität des digitalen Fernsehers neuen Anforderungen angepasst werden kann. Gemäß der von DVB vorgeschlagenen Multimedia Home Platform (MHP) ist mittels unterschiedlicher SmartCards der Empfang verschiedener TV-Dienste möglich. Dies ist die Basis für Anbieter von digitalen TV-Geräten, die sich nun auf die Entwicklung einer einzigen Hardware-Plattform konzentrieren können, statt sich mit einer Vielzahl von Kabelanbieter-spezifischen Varianten zu verzetteln.
Micronas erwartet, dass im Jahre 2003 etwa ein Drittel des Digital-TV-Marktes auf integrierte Fernsehgeräte entfällt. Zwei Drittel bleiben bei den Set-Top Boxen. Das Unternehmen will seine ersten Produkte für integrierte Digital-TV Geräte bereits im Jahre 2001 ausliefern.
Mit dieser strategischen Ausrichtung nimmt Micronas hier in Europa vor allem ins Visier. Man darf gespannt sein, wie das Rennen ausgeht. Micronas betritt einen großen, sehr preissensitiven Markt mit relativ wenigen Marktteilnehmern. Bisher hat das Unternehmen – sehr erfolgreich - Nischen bedient. In solchen Märkten verkaufen sich moderne Produkte fast von selbst. Nun werden Vertrieb und Marketing eine wesentlich größere Rolle spielen.
Die Zürcher Kantonalbank empfahl Anfang November im Zusammenhang mit den Zahlen für die ersten neun Monate 127600 die Aktie von Micronas zum Kauf. Die Übernahme des Infineon-Bereichs würde zwar vor allem in den Jahren 2000 und 2001 den Gewinn verwässern, Micronas werde aber in den nächsten Jahren überproportional von der digitalen Revolution in der Unterhaltungselektronik profitieren. Aufgrund der Bewertung wurde bei einem Kurs um 550 € ein Potenzial von mindestens 20% gesehen.
Die Aktie kann heute um 8% auf 475 € zulegen. GD30 bei 500 stark fallend. Die überverkaufte Technik legt zunächst eine technische Erholung nahe.
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