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    Bullen  2257  0 Kommentare Intel im Blick

    Die amerikanischen Aktienindices wurden gestern (wieder) sehr sorgfältig und vorsichtig „hingedengelt“. Die Futures zogen ein wenig die Kassamärkte, temporäre Einbrüche wurden gekauft, wenn auch nicht ganz so beherzt wie in den vergangenen Tagen.

    Das US-BIP wurde in der zweiten Schätzung von 3,7 auf 3,9 Prozent hoch revidiert. Der Chain Deflator kam erwartungsgemäß auf 1,3 Prozent. Der Purchasing Managers' Index (PMI) für die Region Chicago kam für November auf 65,2 Prozent, Volkswirte hatten 62,8 Prozent vorhergesagt, fiel aber schwächer aus als im Vormonat (68,5). Das Verbrauchervertrauen fiel auf 90,5 nach 92,9 im Oktober. Analysten gingen im Vorfeld von einer Steigerung auf 95,7 aus. Die Angaben über den Start des Weihnachtsgeschäfts am vergangenen Freitag sind zwiespältig. Insgesamt wurde von deutlichen Steigerungen gegenüber dem Vorjahr berichtet, große Einzelhändler meldeten jedoch schwächer als erwartete Ergebnisse. Wal-Mart will nun Preise senken, um das Geschäft anzukurbeln.

    Als selbstgefälligen Bullenoptimismus kann man das nicht bezeichnen, was derzeit an den Aktienmärkten insbesondere in den USA geschieht. Hierzu würde auch gehören, dass schlechte Nachrichten ignoriert werden. Dass dies nicht der Fall ist, konnte man an der kurzzeitig heftigen Reaktion ablesen, als am Montag schlechte Nachrichten bezüglich TBonds kursierten. So soll sich Indien angeblich mit dem Gedanken tragen, US-Staatsanleihen im Gesamtwert von 120 Mrd. Dollar zu verkaufen. Zudem sei die jüngste Emission von 10jährigen US-Schuldscheinen kaum auf ausländische Nachfrage gestoßen.

    Andererseits wäre auch ängstliche Nervosität das falsche Label für das aktuelle Geschehen. „Gespannte Aufmerksamkeit“ passt wohl eher. Natürlich wird auch ein wenig Material in schwache Hände abgegeben, aber das ist aus meiner Sicht nicht entscheidend. Die Märkte sind ausbalanciert und an einer Wegkreuzung. Keiner will den ersten Schritt tun, alle stochern mit der Stange im Nebel, ein Trippelschritt nach rechts, einer nach links, aber keine zügige Bewegung.

    Dieser Zustand bleibt natürlich nicht lange erhalten.

    Es ist ein bekanntes Phänomen, dass die Märkte auch in starken Trendbewegungen von Zeit zu Zeit kürzere gleitende Mittelwerte aufsuchen und deren Bestand testen. Deutlich steigende Linien erschweren den Durchbruch und erhöhen somit die Wahrscheinlichkeit eines Abpralls nach oben. Die Art der Abprallbewegung sagt viel über den Kursverlauf der dann folgenden Tage aus – eine dynamische Reaktion verspricht einen ebensolchen Fortgang.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen Intel im Blick Die amerikanischen Aktienindices wurden gestern (wieder) sehr sorgfältig und vorsichtig „hingedengelt“. Die Futures zogen ein wenig die Kassamärkte, temporäre Einbrüche wurden gekauft, wenn auch nicht ganz so beherzt wie in den vergangenen …