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    Bullen  2257  0 Kommentare Intel im Blick - Seite 2



    Besonders wichtig ist die 20-Tage-Linie. Im S&P 500 steigt sie noch - je nachdem ob man den exponentiellen oder den einfachen Durchschnitt nimmt, liegt der kritische Kursbereich aktuell zwischen 1166 und 1172. Ich vermute, die gesamte Bullengemeinde starrt auf diese Werte und sollte sich die erhoffte Aufwärtsreaktion einstellen, geht es schnurstracks weiter zum Ziel, dem 62er Retracement des zurückliegenden großen Bärenswings bei 1.240.

    Welche Katalysatoren kämen in Frage, um die Entscheidungssituation aufzulösen? Heute wird der nationale Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, morgen nach Börsenschluss gibt Intel den Mid-Quarter-Update, am Freitag erscheint der monatliche Arbeitsmarktbericht. Mag sein, dass die heutige Meldung schon ein paar Impulse gibt, aber wichtiger ist aus meiner Sicht das, was Intel zu sagen hat. Der Halbleiterbereich hatte zuletzt eine besonders wichtige Zeigerfunktion bei der Kursbildung der breiten Märkte. Die Gesamtmarktauguren hatten zuletzt reihenweise ihre Prognosen für die Umsatzentwicklung 2005 gesenkt, im Konsens geht man nach plus 10 Prozent noch Ende Oktober nun von maximal 2 Prozent aus.

    Beobachter rechnen bei Intel damit, dass der weltgrößte Chip-Hersteller nach Monaten flauer Verkaufszahlen nun optimistischer dreinblickt. Man rechnet damit, dass er seinem Allzeit-Umsatzrekord vom vierten Quartal 2003 bei 8,74 Mrd. Dollar nahe kommt oder ihn sogar übertrifft. Demzufolge sollen die Prognosen zum oberen Ende des im Oktober gegebenen Erwartungsbereichs zwischen 8,6 und 9,2 Mrd. Dollar hin verschoben werden. Dieser war bewusst konservativ gehalten worden und so steigt die Wahrscheinlichkeit einer positiven Überraschung. Weitere Indikationen sind die gegenwärtig offenbar (von hohem Niveau aus) deutlich sinkenden Lagerbestände in der Chip-Distributionskette, sowie die Belebung bei der US-Nachfrage nach IT-Produkten seit der (Neu/Wieder)-Wahl von Bush.

    Dass der Arbeitsmarktbericht in den vergangenen Monaten stets eine wichtige Rolle gespielt hat, ist klar. Die Erwartungen sind gegenwärtig moderat. Sie dürften erreicht werden, insbesondere da Weihnachts-saisonal gegenwärtig Arbeitskräfte benötigt werden.

    Ich vermute, Intel gibt den Ton an. Hier ist die Konstellation so vorbereitet, dass willige Marktteilnehmer für jetzt irgendein positives Futter heraussaugen könnten. Und wenn dann die Arbeitsmarktdaten wenigstens wie erwartet hereinkommen, wird ins „alles wird gut“-Horn geblasen.

    Aktien: Dow, S&P 500 und NDX befinden sich weiterhin in einer engen Konsolidierungsrange. Der Dow hat sich dabei schon am weitesten auf die kurzfristigen Durchschnitte zu bewegt. Der SOX hat gestern auf dem unteren Rand seines kurzfristigen Aufwärtskanals aufgesetzt, seine EMA200 verläuft bei 426 leicht oberhalb des gestrigen Schlusskurses waagerecht. Viel darf sich der Index jetzt nicht mehr leisten, sonst kippt das Szenario. Technische Indikatoren senken den Daumen eher. Das unterstreicht die Brisanz der Situation. Hier schreit alles nach dringend benötigten positiven Nachrichten. Der HGX zeigte kaum Erholungstendenzen gestern nach dem „Abkipper“ vom Vortag. Der DJT hält sich noch gerade in seinem Aufwärtstrendkanal, aber das sieht nicht nach Stärke aus.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen Intel im Blick - Seite 2 Die amerikanischen Aktienindices wurden gestern (wieder) sehr sorgfältig und vorsichtig „hingedengelt“. Die Futures zogen ein wenig die Kassamärkte, temporäre Einbrüche wurden gekauft, wenn auch nicht ganz so beherzt wie in den vergangenen …