Corona ist zurück in den Köpfen der Anleger
Mit Blick auf die aktuellen Kursentwicklungen kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass sich die Anleger aktuell vermehrt Sorgen um die Corona-Lage machen, insbesondere in Europa.
Mit Blick auf die aktuellen Kursentwicklungen kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass sich die Anleger aktuell vermehrt Sorgen um die Corona-Lage machen, insbesondere in Europa. Russland hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Todesfällen gemeldet, Ungarn einen neuen Rekord bei den Neuinfektionen. Auch Deutschland verzeichnet in der vierten Welle neue Rekorde und verschärft daher seine Maßnahmen deutlich. Derweil gilt in Tschechien ab Montag 2G für Gaststätten und Hotels und in Österreich ab Montag sogar ein flächendeckender Lockdown.
Es dürfte wohl unzweifelhaft sein, dass sich diese Entwicklungen mindestens auf den Dienstleistungssektor negativ auswirken wird. Und so zeigte sich gestern eine deutliche Risk-Off-Neigung. Anleger nehmen bei Aktien Gewinne mit und investieren das Geld in sicheren Häfen, wie Anleihen oder den US-Dollar.
EUR/USD bläst mögliche Kurserholung ab
So hat der EUR/USD gestern eine mögliche Kurserholung abgeblasen. Zuvor hatte sich der Wechselkurs mit einer Hammerkerze (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart) und einer bullishen Folgekerze in eine gute Ausgangslage für eine Kurserholung manövriert.
(erstellt mit guidants.com)
Doch angesichts der gestrigen Beschlüsse über deutlich schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Neuinfektionen in mehreren Ländern Europas wendeten sich die Anleger am Devisenmarkt schnell wieder dem Dollar als sicheren Hafen zu. Immerhin wurde die 61,80er Marke auch im gestrigen zweiten Anlauf bislang nur intraday unterschritten und es entstand wieder eine Kerze mit langer Lunte. Damit besteht erneut eine Chance auf eine Gegenbewegung.
Bund-Future: Zinswende erneut verschoben
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Jedenfalls waren neben dem Dollar auch Anleihen als sicherer Hafen gefragt. Der Bund-Future hat dadurch gestern seine Konsolidierung beendet (gelbe Ellipse im folgenden Chart), mit der die Rückeroberung der Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) getestet und letztlich bestätigt wurde. Dabei wurde das 38,20 % Fibonacci-Retracement der vorherigen Abwärtsbewegung übersprungen, die mit einer Abwärtslücke des Kontraktwechsels verlängert wurde (rotes Rechteck), womit die Kurserholung klar fortgesetzt wird und nun das 50%-Retracement ansteuert wird (graue horizontale Linien).