Amazon holte den Nasdaq 100 im Alleingang aus dem Minus - Seite 2
Amazon holt den Nasdaq 100 im Alleingang aus dem Minus
Vor diesem Hintergrund scheint der vorgestrige Kurssprung bei Amazon nur bedingt gerechtfertigt, wenn überhaupt. Dennoch: Wenn die Facebook-Mutter Meta mit einem Wertverlust von bis zu 250 Milliarden Dollar den Nasdaq 100 zu Fall bringen kann, dann können ihn die Amazon-Aktien mit einem Wertzuwachs von 330 Milliarden Dollar offenbar im Alleingang aus dem Minus wieder herausholen.
Dies veranschaulicht auch die folgende Market-Map (Heat-Map) von ariva.de sehr schön. Nahezu sämtliche Aktien des Nasdaq 100 waren vorgestern am späten Abend (MEZ) tiefrot. Eine Amazon-Aktie stach dagegen mit einem Plus von mehr als 11 % deutlich heraus, neben Tesla mit etwas mehr als +4 %.
(Quelle: Ariva.de)
Der Dow Jones blieb von diesem wilden Hin und Her erneut nahezu unberührt und konnte sich gestern im Späthandel nur begrenzt aus seinem Minus herausarbeiten, weil im Dow Jones keine Amazon-Aktie enthalten ist und nahezu sämtliche Werte des Index Tagesverluste erlitten haben.
(Quelle: Ariva.de)
Was für ein Wahnsinn, der da an den US-Börsen derzeit zu beobachten ist! Denn man muss berücksichtigen, dass solche Kurssprünge sonst eigentlich nur bei sogenannten Pennystocks zu beobachten sind, und nicht bei Unternehmen, die Milliarden oder gar Billionen schwer sind.
Der absolute Wahnsinn!
Und es gilt auch zu beachten, dass Amazon im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 470 Milliarden Dollar erwirtschaftet hat. Das Unternehmen hat also vorgestern binnen weniger Minuten 70 % eines Jahresumsatzes an Wert gewonnen. Zudem stehen den 1,67 Billionen Dollar Marktkapitalisierung „nur“ 20 Milliarden Dollar Gewinn gegenüber. Ich errechne daraus ein sehr hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 83,5 (!). Und ich denke, Amazon-Aktionäre könnten eigentlich auch noch mehr als zufrieden sein, wenn das KGV bei 40 stehen würde.
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Doch ich mag mir gar nicht ausmalen, was mit dem Nasdaq 100 passiert, wenn die Amazon-Aktien rund 50 % verlieren, sich das KGV also von 83,5 auf 40 ermäßigt. Das Unternehmen wäre dann jedenfalls auch immer noch fast mit dem 2-fachen Jahresumsatz von 2021 bewertet. Und ich hatte vorgestern schon geschrieben, dass ein Wert beim Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1 hier laut Faustformel als fair gilt, es bei Wachstumsunternehmen auch gerne 2 oder 3 sein können.