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    Marktkommentar  105  0 Kommentare Marius Daheim (Gothaer): Schlusslicht EZB

    Notenbanken im Straffungsmodus - Schlusslicht EZB

    Februar 2022 - Zu Jahresbeginn hat sich das Wirtschaftsvertrauen weltweit nochmals deutlich abgekühlt. Vor allem die Stimmung von Dienstleistungsunternehmen litt im Januar unter der vierten Corona-Infektionswelle und der dadurch gedämpften Nachfrage nach personennahen Dienstleistungen. Als widerstandsfähig erwies sich dagegen die Industrie - gestützt u.a. durch eine leichte Entspannung der Lieferkettenprobleme und Angebotsengpässe. Die gesamtwirtschaftliche Schwächephase dauert im ersten Quartal fort. Erst ab dem Frühjahr dürfte die Konjunktur angesichts fallender Infektionsraten und rekordhoher Auftragsbestände in der deutschen Industrie wieder durchstarten.

    Zumeist milde Verläufe der Omikron-Infektionen haben weltweit die Hoffnung auf einen baldigen Übergang von der Pandemie in eine Endemie geweckt. Entsprechende Erwartungen einer gesellschaftlichen Normalisierung sowie einer nachhaltigen Konjunkturerholung werden aber gedämpft durch Befürchtungen einer raschen, vielleicht zu starken geldpolitischen Straffung - vor allem in den USA. Wegen der dort im Januar fortgesetzten Beschleunigung und Verbreiterung der Teuerung sowie erkennbaren Zweitrundeneffekten hat die US Notenbank ihre Rhetorik verschärft und dadurch Spekulationen auf bis zu sieben Leitzinserhöhungen zu je 25 Bp in 2022 (statt der im Dezember projizierten drei) geschürt. Auch die EZB deutete zuletzt einen beschleunigten Ausstieg aus ihren Wertpapierkäufen an und heizte so Spekulationen auf zwei 25 Bp-Zinsschritte bereits im zweiten Halbjahr an.

    Die bisherige Reaktion der Aktienmärkte auf die Drohkulisse eines solchen geldpolitischen „Entzugs“ fiel per Saldo eher moderat aus - bedenkt man, wie stark der Kursaufschwung der letzten Jahre durch die Liquiditätsflut der Notenbanken getrieben wurde. Grundlage für diese „Resilienz“ könnte das Vertrauen der Marktteilnehmer darauf sein, dass mittelfristig sinkende Teuerungsraten der US Notenbank erlauben werden, den Zinszyklus schon 2023, vor Erreichen des „neutralen“ Niveaus (~ 2,5%) zu beenden. Hinzu kommt die Erwartung einer weiterhin expansiven, die Konjunktur unterstützenden US Fiskalpolitik.


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