Technischer Ausblick 2005

Dax weiterhin versklavt?

Weiterhin sehr unspontan gestaltete sich die Kursentwicklung des deutschen Standardwerteindex.



Dieser hing wie in den Jahren zuvor schon am Tropf der USamerikanischen Indizes, allen voran am S&P500, und machte in den letzten 56 Wochen keinerlei Anstalten, etwas für seine eigene Selbständigkeit zu tun. Im Gegenteil: Besonders in den letzten Monaten tat sich der Dax zunehmend schwerer, mit den USPendants Schritt zu halten. So konnte dieser nur sehr mühevoll die 200TageLinie bei 3.950 Punkten überwinden und kurz danach die bisherigen Hochpunkte von 4.175 Zählern übersteigen. Auch für den deutschen Leitindex lässt sich der derzeitige Aufschwung noch zwanglos als „schlichte“ Gegenbewegung auf die potenzielle obere Umkehrformation aus dem Jahre 2000 interpretieren. Besonders auffällig ist hier die fehlende Bodenbildung in irgendeiner Form, die den Aufwärtstrend seit 2003 als eine rein technisch bedingte Gegenreaktion auf die dreijährige Baisse entlarvt. Aktuell ist der jüngste Anstieg zwar von einer guten Marktbreite begleitet, jedoch lässt die Dynamik stark zu wünschen übrig. Besonders relativ niedrige Werte in den Trendindikatoren MACD und Momentum spiegeln dies wider, und eine nachhaltige Etablierung der Kurse über den bisherigen Jahreshöchstständen von Januar 2004 ist auch noch nicht in trockenen Tüchern. So könnte ein baldiger Rebreak der ExHochs bei 4.175 Punkten den ebenso für den Dax geltenden 4Jahreszyklus voll in die Karten spielen und bis Ende März bzw. Anfang April ein erstes Jahrestief um 3.600 Punkte erreichen lassen. Gleich dem S&P500 sollte es daraufhin zu einer leichten Erholung in den Sommer hinein kommen, ehe die Jahrestiefs im letzten Quartal 2005 nochmals angetestet werden dürften. Auf Grund der jetzt schon leicht faulen Markttechnik samt negativer Zyklik räumen wir diesem Szenario rund 80 % Wahrscheinlichkeit ein. Die verbleibenden 20 % wären einer SommerRallye hin zu den Jahreshochs und eventuell bis an den Widerstand von 4.500 Zählern gewidmet. Einzig ein deutliches Überschreiten dieser Widerstandsbarriere ließe weiteres Aufwärtspotenzial zu, das aus jetziger Sicht zu rund 70 % unwahrscheinlich wirkt. Eher würde die Unterstützung bei 3.400 Punkten erreicht. Des weiteren ist mit einem Anhalten des prinzipiellen Gleichlaufs der Indizes zwischen den USA und Europa zu rechnen.

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