Ifo-Institut für Importzölle auf russische Energielieferungen
Osnabrück (ots) - Ifo-Institut für Importzölle auf russische Energielieferungen
Clemens Fuest: Teil der Einnahmen abschöpfen - "Erhebliche Vorteile gegenüber
Boykottmaßnahmen"
Osnabrück. Angesichts hoher russischer Einnahmen beim Export von Energie
plädiert der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, für Importzölle auf
Lieferungen aus dem Krieg führenden Land. Fuest sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (NOZ): "Importzölle haben erhebliche Vorteile gegenüber
Boykottmaßnahmen. Einen Teil der Einnahmen, die heute nach Russland fließen,
könnte man damit abschöpfen." Gerade beim Gas scheine die Politik allerdings zu
befürchten, dass Russland auf einen Zoll mit sofortiger Beendigung der
Gaslieferungen reagieren könnte, fügte Fuest hinzu und betonte: "Deshalb
passiert nichts." Ob diese Befürchtung gerechtfertigt ist, steht nach den Worten
des Ökonomen "auf einem anderen Blatt".
Clemens Fuest: Teil der Einnahmen abschöpfen - "Erhebliche Vorteile gegenüber
Boykottmaßnahmen"
Osnabrück. Angesichts hoher russischer Einnahmen beim Export von Energie
plädiert der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, für Importzölle auf
Lieferungen aus dem Krieg führenden Land. Fuest sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (NOZ): "Importzölle haben erhebliche Vorteile gegenüber
Boykottmaßnahmen. Einen Teil der Einnahmen, die heute nach Russland fließen,
könnte man damit abschöpfen." Gerade beim Gas scheine die Politik allerdings zu
befürchten, dass Russland auf einen Zoll mit sofortiger Beendigung der
Gaslieferungen reagieren könnte, fügte Fuest hinzu und betonte: "Deshalb
passiert nichts." Ob diese Befürchtung gerechtfertigt ist, steht nach den Worten
des Ökonomen "auf einem anderen Blatt".
Eine Preisobergrenze für russisches Öl, wie US-Präsident Joe Biden sie in die
Diskussion gebracht hat, sieht der Ökonom dagegen kritisch. Fuest sagte: "Gegen
eine solche Maßnahme spricht, dass Öl dann vor allem in die Länder geliefert
wird, die sich nicht beteiligen und mehr bieten. Es kommt also darauf an, dass
genug Länder sich beteiligen und keiner ausschert. Dann könnte eine solche
Maßnahme Einkommen von den Öl fördernden Ländern zugunsten der Nettoimporteure
umschichten."
US-Präsident Biden war mit dem Plan für eine Preisobergrenze für Öl aus Russland
zum G-7-Gipfel auf Schloss Elmau gereist. Die Regierungen der G-7-Staaten wollen
solch einen Mechanismus nun jeweils genauer prüfen und auch die Möglichkeiten
für einen Preisdeckel für Gas aus Russland ausloten. Infolge des Krieges gegen
die Ukraine sind die Energiepreise weltweit stark gestiegen. Russland rechnet
nach Angaben von Finanzminister Anton Siluanow im laufenden Jahr mit
zusätzlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch Öl-
und Gasexporte.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/5263180
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Diskussion gebracht hat, sieht der Ökonom dagegen kritisch. Fuest sagte: "Gegen
eine solche Maßnahme spricht, dass Öl dann vor allem in die Länder geliefert
wird, die sich nicht beteiligen und mehr bieten. Es kommt also darauf an, dass
genug Länder sich beteiligen und keiner ausschert. Dann könnte eine solche
Maßnahme Einkommen von den Öl fördernden Ländern zugunsten der Nettoimporteure
umschichten."
US-Präsident Biden war mit dem Plan für eine Preisobergrenze für Öl aus Russland
zum G-7-Gipfel auf Schloss Elmau gereist. Die Regierungen der G-7-Staaten wollen
solch einen Mechanismus nun jeweils genauer prüfen und auch die Möglichkeiten
für einen Preisdeckel für Gas aus Russland ausloten. Infolge des Krieges gegen
die Ukraine sind die Energiepreise weltweit stark gestiegen. Russland rechnet
nach Angaben von Finanzminister Anton Siluanow im laufenden Jahr mit
zusätzlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch Öl-
und Gasexporte.
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